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Mikrobiologie: Genom von Clostridium difficile entziffert

Forscher entzifferten das Erbgut eines virulenten Stammes von Clostridium difficile. Das Bakterium hat sich fremde Erbsubstanz angeeignet und wurde so für den Menschen besonders pathogen.

Mohammed Sebaihia vom Welcome Trust Sanger Institut in Cambridge untersuchte Clostridium-Keime eines Patienten, der an einer chronischen Darmerkrankung, der pseudomembranösen Colitis, litt. Ärzte können die multiresistenten Bakterien nur noch mit den Antibiotika Vancomycin und Metronidazol bekämpfen.

Über zehn Prozent des Bakteriengenoms machen mobile genetische Elemente aus, beobachtete das Forscherteam um Sebaihia. Möglicherweise stammen viele von diesen so genannten Transposons aus anderen Bakterien und lieferten Clostridium difficile erst die Gene, die sein Überleben in der ökologischen Nische, dem menschlichen Darm, optimieren und so seine Virulenz steigern. Offenbar importierte Gene kodieren beispielsweise für bestimmte Oberflächenstrukturen oder vermitteln Antibiotikaresistenzen. Der Erreger produziert auch die Chemikalie Paracresol und tötet damit konkurrierende Darmbakterien.

Clostridium difficile ist der weltweit häufigste Erreger von im Krankenhaus erworbener Diarrhöe und pseudomembranöser Colitis. Im Jahr 2004 infizierte das Pathogen in englischen Krankenhäusern mehr als 44 000 Menschen. Wie der Name des Bakteriums andeutet, ist seine Kultivierung im Labor schwer, da das Bakterium sehr sauerstoffempfindlich ist.

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