News: Gentherapie bei bösartigen Hirntumoren
Bösartige Hirntumoren haben eine extrem schlechte Prognose. In den letzten Jahren konnten kaum Fortschritte bei der Therapie erzielt werden, und selbst nach chirurgischer Entfernung des Tumors, Bestrahlung und Chemotherapie überleben die Patienten im Durchschnitt kaum länger als ein Jahr. Die Forschung sucht nun nach neuen Therapieansätzen.
Wissenschaftler der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen werden demnächst in der Zeitschrift Gene Therapy von einem neuen gentechnischen Ansatz zur Bekämpfung bösartiger Hirntumoren berichten. Die Forscher gehen davon aus, daß die Hirntumorzellen einen löslichen Faktor, genannt TGF-beta (transforming growth factor-beta), bilden, der das Immunsystem des Patienten lähmt und dadurch das Tumorwachstum ermöglicht. Die biologische Aktivität und die Produktion dieses Faktors können nach den Tübinger Ergebnissen durch ein körpereigenes Protein namens Dekorin gehemmt werden. Überträgt man das Dekorin-Gen per Gen-Transfer in die Hirntumorzellen der Ratten, so werden die Tumoren abgestoßen. Dies könnte nach Aussage der Wissenschaftler vielversprechende Perspektiven für die Gentherapie bösartiger Hirntumoren bieten.
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