Medizin: Gentherapie gegen Herzaussetzer
Patienten mit einer Herzrhythmusstörung sind in der Regel darauf angewiesen, dass ein elektronischer Schrittmacher ihrem Herzen den richtigen Takt vorgibt. Forscher um Eduardo Marbán vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles entwickelten nun eine minimalinvasive Gentherapie, bei der körpereigene Herzzellen so umprogrammiert werden, dass sie diese Aufgaben übernehmen können – sozusagen als biologische Schrittmacher.
Die Wissenschaftler simulierten dazu bei Schweinen ein menschliches Herzleiden, bei dem sich das elektrische Signal des Sinusknotens, der normalerweise die richtige Schlagfrequenz vorgibt, nicht richtig über das restliche Organ ausbreiten kann. Die Folge davon sind oftmals schwere Herzrhythmusstörungen. Anschließend injizierten sie den Versuchstieren einen Virus mit dem Gen TBX18 in die Herzmuskelzellen. TBX18 ist ansonsten nur im Embryonalstadium aktiv und ist an der Herzentwicklung beteiligt. Bereits einen Tag nach der Behandlung begannen die entsprechenden Zellen, verschiedene Schrittmachergene zu exprimieren, und brachten das Herz wieder in seinen gewohnten Takt. Wie lange dieser Effekt anhält, ist noch unklar. Die 14-tägige Studiendauer über hat der biologische Schrittmacher aber immerhin durchgehalten.
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