Neurowissenschaften: Genvariante macht schmerzempfindlicher
Schon geringe Unterschiede eines einzelnen Gens können einige Menschen schmerzempfindlicher als andere machen. Das Gen SCN9A kodiert die alpha-Untereinheit des spannungsgesteuerten Natriumkanals Nav1.7, der in großer Anzahl an der Oberfläche von Nervenzellen sitzt, die speziell für die Wahrnehmung von Schmerzen zuständig sind. Britische Forscher haben jetzt entdeckt, dass eine in der Bevölkerung relativ weit verbreitete Variante dieses Gens bei einigen Krankheiten mit stärkeren Schmerzen verbunden ist.
Das Forscherteam um Geoffrey Woods vom Addenbrooks Hospital in Cambridge hat 578 Arthritispatienten auf Punktmutationen in SCN9A untersucht und anhand von Fragebögen mit ihrer subjektiven Schmerzwahrnehmung verglichen. Dabei stieß es auf zwei Allele des Gens, die sich nur durch eine ausgetauschte Aminosäure im fertigen Protein unterscheiden und von denen eines bei den untersuchten Patienten signifikant mit höherem Schmerzempfinden assoziiert ist.
Die Forscher überprüften diesen Zusammenhang dann an anderen Erkrankungen, die ebenfalls mit Schmerzen einhergehen, zum Beispiel Ischias und Phantomschmerzen nach einer Amputation. Auch hier fanden die Wissenschaftler, dass eines der Allele des Gens Schmerzen begünstigt. Die häufigere Version des Proteins trägt an Position 1150 die Aminosäure Arginin. Ist sie im selteneren Allel gegen Tryptophan ausgetauscht, verläuft die Deaktivierung des Ionenkanals nach einem Impuls merklich träger, und einige Studien lassen vermuten, dass dieser Effekt Neurone mit Nav1.7 anfälliger für Übererregung macht.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Mutation auch das Schmerzempfinden gesunder Personen beeinflusst. Eine vorläufige Untersuchung an 186 Probanden erbrachte jedoch keine aussagekräftigen Ergebnisse. Trotzdem spekulieren die Forscher, dass der einfache Zusammenhang zwischen der Proteinstruktur und dem Schmerzempfinden einen Weg zu effektiveren Schmerzmitteln und einem besseren Verständnis des komplexen Vorgangs Schmerz aufzeigt. (lf)
Das Forscherteam um Geoffrey Woods vom Addenbrooks Hospital in Cambridge hat 578 Arthritispatienten auf Punktmutationen in SCN9A untersucht und anhand von Fragebögen mit ihrer subjektiven Schmerzwahrnehmung verglichen. Dabei stieß es auf zwei Allele des Gens, die sich nur durch eine ausgetauschte Aminosäure im fertigen Protein unterscheiden und von denen eines bei den untersuchten Patienten signifikant mit höherem Schmerzempfinden assoziiert ist.
Die Forscher überprüften diesen Zusammenhang dann an anderen Erkrankungen, die ebenfalls mit Schmerzen einhergehen, zum Beispiel Ischias und Phantomschmerzen nach einer Amputation. Auch hier fanden die Wissenschaftler, dass eines der Allele des Gens Schmerzen begünstigt. Die häufigere Version des Proteins trägt an Position 1150 die Aminosäure Arginin. Ist sie im selteneren Allel gegen Tryptophan ausgetauscht, verläuft die Deaktivierung des Ionenkanals nach einem Impuls merklich träger, und einige Studien lassen vermuten, dass dieser Effekt Neurone mit Nav1.7 anfälliger für Übererregung macht.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Mutation auch das Schmerzempfinden gesunder Personen beeinflusst. Eine vorläufige Untersuchung an 186 Probanden erbrachte jedoch keine aussagekräftigen Ergebnisse. Trotzdem spekulieren die Forscher, dass der einfache Zusammenhang zwischen der Proteinstruktur und dem Schmerzempfinden einen Weg zu effektiveren Schmerzmitteln und einem besseren Verständnis des komplexen Vorgangs Schmerz aufzeigt. (lf)
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