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Vulkane: Geologen rätseln über kochenden Kratersee

In einem der Krater des hawaiianischen Vulkans Kilauea sammelt sich Wasser - und bislang kann sich noch kein Geologe erklären, warum.
Kratersee am Kilauea

Im Sommer 2018 brach der hawaiianische Vulkan Kilauea über Wochen hinweg aus: Er zerstörte Wohngebiete und schuf neues Land an der Küste, verdampfte einen See und vernichtete hunderte Hektar Vegetation. Die Folgen des Ausbruchs sind bis heute zu spüren; sie lösten beispielsweise eine gigantische Algenblüte im Ozean aus. Und die Eruption schuf wohl die Voraussetzungen dafür, dass sich im Halema'uma'u-Krater des Vulkans ein brodelnder See bilden konnte, dessen Volumen gegenwärtig weiter zunimmt. Das berichtet der US Geological Survey (USGS) auf seiner Website. Die Quellen des Sees sind bislang allerdings noch völlig unbekannt und stellen die Vulkanologen vor Rätsel.

Erstmals bemerkt wurde das Gewässer am 31. Juli 2019, nachdem der USGS mit Hilfe der LIDAR-Fernerkundung Wasser am Grund des Kraters nachwies: ein »kleiner, grüner Fleck in den tiefsten noch einsehbaren Bereichen der neuen Caldera am Gipfel«, so der USGS damals. Nachfolgende Messungen ergaben, dass der Wasserspiegel seitdem pro Woche um einen Meter stieg, weshalb ursprünglich getrennte Tümpel schließlich zusammenwuchsen. Mittlerweile ist der See mehr als 80 Meter lang und über 35 Meter breit. Seine Temperatur wird auf mindestens 70 Grad Celsius geschätzt. Woher das köchelnde Wasser stammt, ist unklar, aber die Geologen vermuten einen Zusammenhang mit den letztjährigen Eruptionen. Nachdem sich die Magmakammer unter dem Halema'uma'u-Gipfel entleert hatte, brach der Krater weiter ein und vertiefte die Caldera. Sie liegt nach Angaben der Wissenschaftler nun teilweise unter dem Grundwasserspiegel, was den Wassereinstrom erklären dürfte.

»Vorausgesetzt, es treten keine geologischen Störungen auf, dann dürfte das Volumen des Sees weiter zunehmen – bis sich sein Spiegel in einem Gleichgewicht mit dem umliegenden Grundwasserspiegel befindet«, so der USGS-Wissenschaftler Scott Rowland. Seit mindestens 200 Jahren habe sich kein Wasser mehr im Krater befunden, sagt der Geologe weiter. Aber hawaiianische Legenden berichteten schon von Wasser in den Tiefen der Caldera. Nach Angaben des USGS füllt sich zudem langsam wieder die flache Magmakammer in Gipfelnähe des Kilauea, so dass ein neuerlicher Ausbruch in naher Zukunft möglich erscheint.

Wachsender Vulkansee | Momentan nimmt das Volumen des Sees im Krater weiter zu, wie der Bildvergleich zeigt. Woher das Wasser kommt, ist aber noch unbekannt.

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