Paläontologie: Geologen zweifeln an ältesten Lebensspuren
Von den ersten Bewohnern unseres Planeten überdauerten leider keine Fossilien – zumindest keine im klassischen Sinn. Stattdessen müssen sich Paläontologen mit indirekten Hinweisen auf das frühe Leben zufrieden geben, wie sie zum Beispiel vor wenigen Jahren in grönländischen Sedimentgesteinen entdeckt worden waren: Milliarden Jahre alte Kohlenstoffspuren in ebenso betagten gebänderten Eisensteinformationen. Doch am Alter dieser Kohlenstoffeinlagerungen wecken Dominic Papineau von der Carnegie Institution of Washington und seine Kollegen nun starke Zweifel: Diese Kronzeugen gelangten erst später in das umgebende Gestein und seien daher wesentlich jünger, schreiben sie.
Mikroskopische und spektroskopische Analysen legen jedoch nahe, dass der Kohlenstoff und das umgebende Gesteinsmaterial unterschiedlich hohen Temperaturen ausgesetzt waren: Die Eisensteinformationen entstanden unter wärmeren Bedingungen aus den ursprünglichen Sedimenten als das Graphit, weshalb der Kohlenstoff nur nachträglich in den Eisenstein gelangt sein kann. Er sickerte womöglich mit Flüssigkeiten ein, in denen Kohlendioxid und Methan gelöst waren, lagerte sich dort ab und wandelte sich in Graphit um, als sich Druck und Temperatur des Metamorphoseprozesses bereits verringert hatten. Zukünftig müsse man also mehr Vorsicht walten lassen, bevor Kohlenstoffspuren vorschnell als Zeugnisse ersten Lebens ausgerufen werden, so die Wissenschaftler. (dl)
Bislang waren viele Geologen davon ausgegangen, dass die Graphitspuren, die sich in den 3,85 Milliarden Jahre alten Eisensteinen finden, zur gleichen Zeit entstanden sind wie das sie umgebende Gestein. Und verschiedene Indizien sprachen zudem dafür, dass sie tatsächlich die Überreste von Mikroben sein könnten – etwa die Isotopenzusammensetzung des Kohlenstoffs, Oxidationsspuren und das Vorhandensein bestimmter Karbonatverbindungen. Auch in den von Papineaus Team untersuchten Eisensteinen aus Nordkanada – die in Alter, Zusammensetzung und Entstehungsgeschichte jenen aus Grönland gleichen – fanden sich Kohlenstoff-13-Werte, die für einen organischen Ursprung des Graphits sprechen.
Mikroskopische und spektroskopische Analysen legen jedoch nahe, dass der Kohlenstoff und das umgebende Gesteinsmaterial unterschiedlich hohen Temperaturen ausgesetzt waren: Die Eisensteinformationen entstanden unter wärmeren Bedingungen aus den ursprünglichen Sedimenten als das Graphit, weshalb der Kohlenstoff nur nachträglich in den Eisenstein gelangt sein kann. Er sickerte womöglich mit Flüssigkeiten ein, in denen Kohlendioxid und Methan gelöst waren, lagerte sich dort ab und wandelte sich in Graphit um, als sich Druck und Temperatur des Metamorphoseprozesses bereits verringert hatten. Zukünftig müsse man also mehr Vorsicht walten lassen, bevor Kohlenstoffspuren vorschnell als Zeugnisse ersten Lebens ausgerufen werden, so die Wissenschaftler. (dl)
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