News: Geräusche aus dem Weltraum
Im Dezember 2000 befindet sich Cassini kurz vor Jupiter. Hier holt die Sonde am 30. Dezember während ihres Vorbeifluges noch einmal richtig Schwung für das letzte Stück ihres Weges zum Saturn, den sie 2004 erreichen soll. Am 8. Dezember 23 Millionen Kilometer von Jupiter entfernt, begab es sich nun, dass Cassinis "Bordradio", das so genannte radio wave and plasma science instrument, plötzlich seltsame Signale ausspuckte. Was war geschehen?
Laut William Kurth von der University of Iowa handelt es sich bei den tiefen Radiofrequenzen vermutlich um einen Effekt, den Partikel des Sonnenwindes hervorrufen, die mit dem Magnetfeld von Jupiter wechselwirken. Die Wissenschaftler haben das empfangene Signal sowohl in ein hörbares Geräusch umgewandelt als auch graphisch den Frequenzgang dargestellt (WAV-Datei; 0,5 Megabyte).
Die Forscher vermuten, dass die Bugstoßwelle von Jupiter die elektromagnetischen Wellen auslöst. Sie ist der äußerste Teil der Magnetosphäre, hier bremst das Magnetfeld des Planeten den überschallschnellen Fluss des Sonnenwindes zu Geschwindigkeiten unterhalb der Schallgeschwindigkeit ab. Der größte Teil der Strömungsenergie geht dabei in thermische Energie über. Cassini hat zwar diese Region noch nicht erreicht, aber hier könnte die Energiequelle für die Wellen sein, die zur Sonde gelangten.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.3.2000
"Wo der Sonnenwind auf Mauern stößt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 17.9.1999
"Plutoniumgetriebene Raumsonden – Gefahr aus dem All?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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