Hirnforschung: Geringer Status fördert Sucht
Drogen gelten vor allem als Problem der niederen sozialen Schichten. Dass ein untergeordneter Status in der Tat die Neigung fördert, sich in den Rausch zu flüchten, haben Wissenschaftler nun nachgewiesen. Sie untersuchten allerdings nicht Menschen, sondern Javaneraffen.
Diese Meerkatzenart lebt in Gruppen mit einer klaren hierarchischen Ordnung. Die Psychologen Robert Warren Gould und Michael A. Nader von der Wake Forest University in Winston-Salem (North Carolina) verglichen in Verhaltensstudien hoch- und niederrangige Tiere. Die Affen wurden dabei in einen neuen Käfig mit unbekannten Artgenossen gebracht und so unter Stress gesetzt. Anschließend konnten sie sich entweder an Futter oder Kokain bedienen. Wie sich zeigte, griffen Tiere, die tiefer in der Rangordnung standen, häufiger zur Droge als ihre dominanten Artgenossen.
Eine mögliche Erklärung lieferten Untersuchungen der Hirnaktivität vor und während des Experiments. Sie zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen. Bei rangniederen Affen herrschte im Normalzustand in Hirnbereichen, die mit emotionalen Zuständen zu tun haben, ungewöhnliche Ruhe. Durch Inaktivierung dieser Regionen schützen sich die Tiere nach Ansicht der Wissenschaftler vor dem Dauerstress, dem sie in der Gruppe ausgesetzt sind. Nach dem Umzug in den fremden Käfig verstärkte sich der Effekt sogar noch: Die Hirnaktivität in den genannten Bereichen sank weiter. Bei dominanten Tieren verhielt es sich umgekehrt: Vor allem das Belohnungssystem wurde in der Stresssituation erregt.
Malte Jessl
Diese Meerkatzenart lebt in Gruppen mit einer klaren hierarchischen Ordnung. Die Psychologen Robert Warren Gould und Michael A. Nader von der Wake Forest University in Winston-Salem (North Carolina) verglichen in Verhaltensstudien hoch- und niederrangige Tiere. Die Affen wurden dabei in einen neuen Käfig mit unbekannten Artgenossen gebracht und so unter Stress gesetzt. Anschließend konnten sie sich entweder an Futter oder Kokain bedienen. Wie sich zeigte, griffen Tiere, die tiefer in der Rangordnung standen, häufiger zur Droge als ihre dominanten Artgenossen.
Eine mögliche Erklärung lieferten Untersuchungen der Hirnaktivität vor und während des Experiments. Sie zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen. Bei rangniederen Affen herrschte im Normalzustand in Hirnbereichen, die mit emotionalen Zuständen zu tun haben, ungewöhnliche Ruhe. Durch Inaktivierung dieser Regionen schützen sich die Tiere nach Ansicht der Wissenschaftler vor dem Dauerstress, dem sie in der Gruppe ausgesetzt sind. Nach dem Umzug in den fremden Käfig verstärkte sich der Effekt sogar noch: Die Hirnaktivität in den genannten Bereichen sank weiter. Bei dominanten Tieren verhielt es sich umgekehrt: Vor allem das Belohnungssystem wurde in der Stresssituation erregt.
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