Werkstoffe: Germanen - das neue Supermaterial?
Bereits 2009 wurde es theoretisch postuliert, doch erst jetzt erzeugten ein europäisches Team um Guy Le Lay von der Université Aix-Marseille und chinesische Forscher unabhängig voneinander Germanen: eine zweidimensionale Lage des Halbmetalls Germanium, ähnlich dem Graphen aus Kohlenstoff und dem Silicen aus Silizium. Analog zum Silicen wird auch das Germanen erzeugt, indem man einzelne Germaniumatome unter hohen Temperaturen und im Vakuum auf einer Trägersubstanz wie Gold oder Platin ablagert. Anschließend untersuchten Le Lay und Co mit Hilfe von spektroskopischen Messungen und unter dem Rastertunnelmikroskop, ob sich tatsächlich eine einatomare Germaniumlage auf dem edlen Untergrund entwickelt hatte: Sie zeigte sich schließlich in der charakteristischen Bienenwabenstruktur, die auch Graphen und Silicen kennzeichnet.
Zukünftig soll das Material auf dünnen Goldschichten massenhaft produziert werden, die wiederum auf flexiblen Trägermaterialien sitzen. Germanen könnte dann als topologischer Isolator fungieren, der sogar bei Zimmertemperatur funktioniert, so dass er vielleicht auch in Quantencomputern prinzipiell zum Einsatz kommt. Doch das ist natürlich noch ferne Zukunftsmusik.
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