Geruchssinn: Zebrafinken erschnüffeln ihr Nest
Lange missachtete die Forschung die Nase des Federviehs: Nur Kiwis und bestimmte Geier nutzen ihren Geruchssinn, um Nahrung zu finden, so der Tenor – bis entdeckt wurde, dass Vögel über eine Vielzahl an Geruchsrezeptorgenen verfügen. Sie besitzen sogar eine ganz eigene Gruppe dieser Gene, die bei anderen Wirbeltieren nicht existiert. Wann und warum Vögel auf ihre Nase setzen, ist aber vielfach noch ungeklärt. Nun konnten Barbara Caspers und Tobias Krause von der Universität Bielefeld immerhin klären, wozu Zebrafinken ihr Riechorgan nutzen.
Diese kleinen Singvögel – beliebte Tiere unter Verhaltens- und Genforschern – brüten dicht an dicht in Kolonien mit bis zu 50 Brutpaaren, was das Auffinden des eigenen Nistplatzes erschwert. Davon betroffen sind vor allem die Jungtiere, die sich noch nicht optisch orientieren können, wenn sie das Nest erstmals verlassen: Ihnen fehlt die komplette äußere Wahrnehmung der Brutgemeinschaft, wie sie ihre Eltern besitzen, die sie täglich auf der Suche nach Nahrung verlassen. Der Nachwuchs kann bei seinen Streifzügen durch die nähere Umgebung also nicht die exakte Position seines Zuhauses bestimmen. Zudem richten Zebrafinken ihre Brutplätze in dichten Gehölzen ein, in denen die Lichtverhältnisse die visuelle Wahrnehmung erschweren.
Dennoch finden die Küken problemlos wieder dorthin zurück, wo sie gefüttert werden und sicher schlafen können – mit Hilfe ihrer Nase, wie die beiden Biologen per Geruchstest ermittelt haben: Sie setzten junge Zebrafinken Duftproben des eigenen und fremder Nester aus. Tatsächlich suchten die Vögel wesentlich häufiger und länger die Nähe des eigenen "Stallgeruchs", während sie sich nur kurz bei der konkurrierenden Probe aufhielten. Für Caspers und Krause der Beleg, dass auch tagaktive Vogelarten ihren Riechkolben nutzen, um ihr Nest wiederzufinden – eine Fähigkeit, die man bislang nur von nachtaktiven Spezies wie den Taubensturmvögeln kannte. (dl)
Diese kleinen Singvögel – beliebte Tiere unter Verhaltens- und Genforschern – brüten dicht an dicht in Kolonien mit bis zu 50 Brutpaaren, was das Auffinden des eigenen Nistplatzes erschwert. Davon betroffen sind vor allem die Jungtiere, die sich noch nicht optisch orientieren können, wenn sie das Nest erstmals verlassen: Ihnen fehlt die komplette äußere Wahrnehmung der Brutgemeinschaft, wie sie ihre Eltern besitzen, die sie täglich auf der Suche nach Nahrung verlassen. Der Nachwuchs kann bei seinen Streifzügen durch die nähere Umgebung also nicht die exakte Position seines Zuhauses bestimmen. Zudem richten Zebrafinken ihre Brutplätze in dichten Gehölzen ein, in denen die Lichtverhältnisse die visuelle Wahrnehmung erschweren.
Dennoch finden die Küken problemlos wieder dorthin zurück, wo sie gefüttert werden und sicher schlafen können – mit Hilfe ihrer Nase, wie die beiden Biologen per Geruchstest ermittelt haben: Sie setzten junge Zebrafinken Duftproben des eigenen und fremder Nester aus. Tatsächlich suchten die Vögel wesentlich häufiger und länger die Nähe des eigenen "Stallgeruchs", während sie sich nur kurz bei der konkurrierenden Probe aufhielten. Für Caspers und Krause der Beleg, dass auch tagaktive Vogelarten ihren Riechkolben nutzen, um ihr Nest wiederzufinden – eine Fähigkeit, die man bislang nur von nachtaktiven Spezies wie den Taubensturmvögeln kannte. (dl)
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