Ägyptologie: Gesicht von Tutanchamun rekonstruiert
Drei Wissenschaftlerteams aus Ägypten, Frankreich und den USA haben unabhängig voneinander das Gesicht des Pharaos Tutanchamun rekonstruiert. Alle drei kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
Die Rekonstruktionen basieren auf computertomografischen Untersuchungen der Mumie, die Zahi Hawass von der ägyptischen Altertümerverwaltung in Kairo im Januar durchführen ließ. Die genaue Todesursache des mit etwa 19 Jahren gestorbenen Pharaos konnten die Forscher dabei zwar nicht klären, sie schlossen jedoch die bisherige Vermutung aus, der Herrscher sei erschlagen worden.
Die computertomografischen Daten des Schädels nutzten ägyptische Forensiker unter der Leitung von Khaled Elsaid zur Rekonstruktion des Gesichts. Der Forensiker Jean-Noël Vignal von der Pariser Polizei und die Pariser Künstlerin Elisabeth Daynes sowie die Anthropologin Susan Antón von der Universität New York und der Maskenbildner Michael Anderson von der Yale-Universität arbeiteten dagegen mit Plastikmodellen des Pharaonenschädels.
Den amerikanischen Experten war unbekannt, wessen Antlitz sie rekonstruierten. Sie identifizierten den Schädel jedoch korrekt – wie ihre französischen Kollegen – als typisch nordafrikanisch.
Pharao Tutanchamun regierte Ägypten von 1333 bis 1323 v. Chr. Als Kindkönig der 18. Dynastie ein eher unbedeutender Herrscher, lebte er jedoch in historisch unruhigen Zeiten. Er ließ den von seinem Vorgänger Echnaton zur Staatsreligion erhobenen Aton-Kult wieder abschaffen und änderte daher auch seinen ursprünglichen Namen Tut-anch-Aton in Tut-anch-Amun. Weltruhm erlangte der Pharao, als der britische Ägyptologe Howard Carter das nahezu unversehrte Grab 1922 entdeckte.
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