Nach zähen Verhandlungen haben am Samstag in Marrakesch 165 Länder den völkerrechtlichen Grundlagen zur Umsetzung des Klimaabkommens von Kyoto zugestimmt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Anrechnung von Wäldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen als so genannte Kohlenstoffsenken. Außerdem können Länder ihren Verpflichtungen auch durch Hilfen bei der CO₂-Reduktion in den Entwicklungsländern nachkommen. Auch können CO₂-Kontingente untereinander gehandelt werden.

Im kommenden Jahr soll das Abkommen im Rahmen des World Summit on Sustainable Development in Johannesburg endgültig ratifiziert werden. Demnach müssen die Industrieländer ihren Kohlendioxidausstoß bis 2012 um 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 reduzieren. Zur Ratifizierung müssen 55 Länder dem Protokoll zustimmen, die 1990 für 55 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich waren. Die USA wird das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnen.