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Radioaktivität: Gesünder durch radioaktive Bestrahlung?

Radioaktivität
Ein amerikanischer Forscher wirbt für die gesundheitsfördernde Wirkung kleiner Dosen radioaktiver Strahlung. Don Luckey, Emeritus an der University of Missouri, der unter anderem auch einige Jahre lang als Ernährungsberater bei der NASA tätig war, geht davon aus, dass traditionelle radioaktive Heilquellen, die gegen Rheuma und Hautprobleme helfen sollten, tatsächlich einen Effekt haben könnten.

Radioaktives Wasser – Heilmittel oder schädlich? | Radioaktives Wasser wird von manchen als Heilmittel gepriesen – wissenschaftlich ist die positive Wirkung geringer Mengen radioaktiver Strahlung jedoch umstritten.
Luckey hat in einer Metastudie mehr als 3000 Veröffentlichungen ausgewertet, die auf den heilsamen Effekt geringer Dosen von Radioaktivität hinwiesen. Radioaktive Strahlung führe demnach durch Vermehrung und Aktivierung der weißen Blutkörperchen zur Minimierung von Infektionskrankheiten, sie beschleunige die Enzymproduktion und aktiviere die DNA-Reparatursysteme, wodurch das Auftreten von Krebs reduziert werde. Luckey folgert daraus, dass der Mensch heute sogar an einer Unterversorgung durch radioaktive Strahlung leide und fordert einen verstärkten Einsatz kleiner Dosen zur Steigerung der Gesundheit.

Luckey beruft sich auf den so genannten Hormesiseffekt, nach dem schädliche oder giftige Stoffe in geringen Dosen sogar eine positive Wirkung auf den Organismus haben können. Der gesundheitsfördernde Effekt der Behandlungen mit kleinen radioaktiven Dosen gilt unter Ärzten jedoch als höchst umstritten. Fachleute für Strahlenschutz gehen von einem Schädigungspotenzial auch bei beliebig niedrigen Strahlendosen aus. Eine positive Wirkung von geringen Dosen radioaktiver Strahlung konnte bislang zumindest noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. (vsp)
  • Quellen
Luckey, T. D. et al.: Abundant health from radioactive waste. In: International Journal of Low Radiation 5, S. 71–82, 2008.

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