News: Gesundes Gift
Wer noch etwas vom Leben haben will, sollte besser kein Kohlenmonoxid einatmen – es tötet binnen weniger Minuten. Ein Leben ganz ohne das gefährliche Gas ist aber unangenehm: Vom Darm produziert, sorgt es für eine geregelte Verdauung.
Kaum werden die Tage wärmer und die Abende lau, lodern allerorten die Grillfeuer. Neben leckerem Grillgut produzieren diese Feuer, wenn das Holz oder die Kohle unvollständig verbrennt, auch Kohlenmonoxid: farblos, geruchlos und tödlich – zumindest, wenn es sich in geschlossenen Räumen anreichern kann. Denn wird dieses Gas eingeatmet, bindet es 250-mal fester als Sauerstoff an den Blutfarbstoff Hämoglobin – der Sauerstoff findet dadurch keinen freien Platz mehr und wird nicht im Körper verteilt. Die Folge: Innerhalb weniger Minuten stirbt die betroffene Person.
Paradoxerweise wird dasselbe Gas aber auch im Körper gebildet und ist für manche Lebensfunktionen sogar von entscheidender Bedeutung – so für die Verdauung des Grillwürstchens: Dieses tritt, nachdem es gut zerkaut im Magen durch Säuren und Enzyme zersetzt wurde, seine lange Wanderung durch den Darm an. Dort wird es durch Kontraktionen der Darmwand, die Peristaltik, immer weiter voran geschoben. Und genau dazu ist Kohlenmonoxid notwendig, wie das Team um Gianrico Farrugia und Joseph Szurszewski von der Mayo Clinic Rochester nun herausfand.
Die Darmwand enthält eine Schicht aus glatter Muskulatur, die auf elektrische Impulse hin kontrahiert. Für die Feinabstimmung der Bewegung sorgen spezialisierte Zellen, die so genannten interstitiellen Cajal-Zellen. Sie liegen neben den Muskelzellen und stehen in engem Kontakt mit ihnen.
Diese Cajal-Zellen nahmen die Forscher genauer unter die Lupe und beobachteten, dass sie Kohlenmonoxid produzieren – und zwar sorgfältig dosiert: An manchen Stellen wird ein bisschen mehr hergestellt – hier zieht sich die Muskulatur weniger stark zusammen – in anderen Darmbereichen wird etwas weniger davon freigesetzt – hier kontrahiert die Wand kräftiger. Durch die unterschiedlich intensive Kontraktion benachbarter Darmregionen wird der Nahrungsbrei langsam vorangetrieben.
Als Medikament zur Behandlung von Verdauungsstörungen taugt das giftige Gas aber noch lange nicht. Zunächst müssen die Wissenschaftler herausfinden, wie sie das Kohlenmonoxid in geeigneter Dosis sicher an seinen Zielort bringen können.
Doch grundsätzlich scheint ein Einsatz des Gases als Therapeutikum nicht ausgeschlossen: Wurde Tieren vor einer Operation eine geringe Dosis des Gases verabreicht, litten sie nach dem Eingriff weniger unter Verdauungsstörungen; diese sind der Hauptgrund für einen verlängerten Krankenhausaufenthalt nach Bauchoperationen. Zudem hält das Kohlenmonoxid noch andere therapeutisch nutzbare Wirkungen bereit: Es schützt vor Bluthochdruck und hilft gegen Entzündungen.
Paradoxerweise wird dasselbe Gas aber auch im Körper gebildet und ist für manche Lebensfunktionen sogar von entscheidender Bedeutung – so für die Verdauung des Grillwürstchens: Dieses tritt, nachdem es gut zerkaut im Magen durch Säuren und Enzyme zersetzt wurde, seine lange Wanderung durch den Darm an. Dort wird es durch Kontraktionen der Darmwand, die Peristaltik, immer weiter voran geschoben. Und genau dazu ist Kohlenmonoxid notwendig, wie das Team um Gianrico Farrugia und Joseph Szurszewski von der Mayo Clinic Rochester nun herausfand.
Die Darmwand enthält eine Schicht aus glatter Muskulatur, die auf elektrische Impulse hin kontrahiert. Für die Feinabstimmung der Bewegung sorgen spezialisierte Zellen, die so genannten interstitiellen Cajal-Zellen. Sie liegen neben den Muskelzellen und stehen in engem Kontakt mit ihnen.
Diese Cajal-Zellen nahmen die Forscher genauer unter die Lupe und beobachteten, dass sie Kohlenmonoxid produzieren – und zwar sorgfältig dosiert: An manchen Stellen wird ein bisschen mehr hergestellt – hier zieht sich die Muskulatur weniger stark zusammen – in anderen Darmbereichen wird etwas weniger davon freigesetzt – hier kontrahiert die Wand kräftiger. Durch die unterschiedlich intensive Kontraktion benachbarter Darmregionen wird der Nahrungsbrei langsam vorangetrieben.
Als Medikament zur Behandlung von Verdauungsstörungen taugt das giftige Gas aber noch lange nicht. Zunächst müssen die Wissenschaftler herausfinden, wie sie das Kohlenmonoxid in geeigneter Dosis sicher an seinen Zielort bringen können.
Doch grundsätzlich scheint ein Einsatz des Gases als Therapeutikum nicht ausgeschlossen: Wurde Tieren vor einer Operation eine geringe Dosis des Gases verabreicht, litten sie nach dem Eingriff weniger unter Verdauungsstörungen; diese sind der Hauptgrund für einen verlängerten Krankenhausaufenthalt nach Bauchoperationen. Zudem hält das Kohlenmonoxid noch andere therapeutisch nutzbare Wirkungen bereit: Es schützt vor Bluthochdruck und hilft gegen Entzündungen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.