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Corona-Impfung: Gesundheitsminister planen Impfangebote für alle ab zwölf Jahren

Auch die 12- bis 17-Jährigen sollen künftig eine Impfung bekommen, ob Risikogruppe oder nicht. Besonders gefährdete Gruppen sollen außerdem eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Anfang März war es im Impfzentrum in der Koelnmesse noch möglich, sich mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen zu lassen.

Als Coronaschutz zum Schulstart nach den Sommerferien sollen zusätzliche Impfgelegenheiten für Kinder und Jugendliche kommen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen am Montag, dass nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auf andere niedrigschwellige Weise anbieten werden. Dabei sei entsprechende ärztliche Aufklärung erforderlich. Zudem sollten Kinder und Jugendliche auch durch Kinder- und Hausärzte sowie im Rahmen von Impfungen für Angehörige von Beschäftigten in Firmen geimpft werden können. Für Jugendliche und junge Erwachsene in Universitäten und Berufsschulen sind ebenfalls Impfangebote geplant.

Bundesminister Jens Spahn (CDU) sagte: »Jeder, der will, kann im Sommer geimpft werden. Wir haben genügend Impfstoff für alle Altersgruppen.« Auch 12- bis 17-Jährige, die sich nach ärztlicher Aufklärung für eine Impfung entscheiden, könnten sich und andere schützen.

Zusätzlich einigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern auf eine Ausweitung der Drittimpfung: Mit der Möglichkeit einer Booster- oder Auffrischimpfung im September sollten besonders gefährdete Gruppen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt werden. »Denn für sie ist das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am größten«, sagte Spahn. Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte: »Wir gehen vorbereitet in den Herbst.«

Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) hat ihre Empfehlungen indessen nicht geändert. Sie empfiehlt nach wie vor nur dann eine Impfung für Kinder und Jugendliche, wenn diese Risikogruppen für einen schweren Covid-Verlauf angehören. Bundespolitiker hatten zuletzt immer wieder Druck auf die STIKO ausgeübt, diese Empfehlung zu ändern. Nun setzte sich das Ministergremium über die Impfkommission hinweg. (jad)

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