News: Gezähmtes Herpes zerstört Krebszellen
Setzten die Wissenschaftler das modifizierte Virus gegen gezüchtete Krebszellen ein, so überlebten davon 60%. Behandelten sie die mit dem Virus infizierten Zellen zusätzlich mit CPA, überlebten nur 10% der Krebszellen. Als nächstes injizierten sie das Virus und CPA in fünf Mäuse, die menschliche Gehirntumore trugen. Nach 3 Wochen waren vier der fünf Tumore verschwunden. Bei fünf Mäusen, denen nur das Virus injiziert wurde, bildete sich dagegen nur ein Tumor zurück.
Nach einer operativen Entfernung eines Tumors könnte die Virus-CPA-Kombination eingesetzt werden, um verbleibende Krebszellen abzutöten, sagte das Teammitglied Richard Chunga. "Auf diese Weise können wir sicher sein, die wenigen verbleibenden Krebszellen zu erwischen." Ein Vorteil dieser Methode ist, fügte Michael Blaese hinzu, Leiter der Gentherapie-Abteilung des National Human Genome Research Institute in Bethesda, Maryland, daß das Virus viele Tumorzellen abtöten kann, die dem Messer des Chirurgen entgehen. Allerdings, so Blaese, "sitzt das Immunsystem nicht einfach nur herum und kratzt sich am Kinn." Es kann das Virus in ein paar Wochen eliminieren, bemerkte er, und könnte bei wiederholten Behandlungen sogar noch schneller reagieren und so den Nutzen der Behandlung mindern.
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.