Gentherapie: Gezielte Genomkorrektur gegen Erbkrankheiten
Durch den gezielten Austausch einer fehlerhaften Gensequenz haben Mediziner Mäuse therapiert, die an der Nagervariante der Hämophilie B litten, einer Form der Bluterkrankheit. Die Symptome der Krankheit verschwanden bei den behandelten Tieren, ohne dass offensichtliche Nebenwirkungen auftraten, berichten Katherine High vom Howard Hughes Medical Institute in Philadelphia und ihre Kollegen.
Die Forscher hatten ein biologisches Genom-Editierenzym benutzt, mit dem Gentechniker bereits in Zellkulturversuchen erfolgreich Sequenzen ihrer Wahl ausschneiden und ersetzen konnten. Dazu dienen Zinkfingernukleasen (ZNF), die einen Doppelstrangbruch an einer ausgesuchten Stelle in der DNA herbeiführen. Reparaturenzyme bringen die entstandene Lücke im Erbgut anschließend wieder in Ordnung. Wenn sie dabei eine Sequenzvorlage ohne die ursprüngliche Mutation ablesen, fehlen auch dem nachgebildeten Gen die Schadstellen. Eine fehlerfreie Nukleinsäuresequenzvorlage wird bei der Methode mit dem Enzym zusammen in die Zellen geliefert
Dies gelang Highs Team nun auch in lebenden Mäusen mit Hämophilie: Die Forscher spritzen ZFN und eine passende Sequenzvorlage mit einem Zielvektor direkt in die Leber, um in den Zellen die verschiedenen Defekte im F9-Gen auszutauschen. Bei der Bluterkrankheit sorgen sie dafür, dass zu wenig des Gerinnungsfaktors IX gebildet wird. Zwar wurden dabei nicht alle defekten Zellen erfolgreich repariert, berichten die Forscher, die Genaustauschrate war aber hoch genug, um die Blutgerinnung der Tiere auch langfristig zu normalisieren.
Der derzeitige Stand der Technik stellt noch hohe Anforderungen und lässt einen erfolgversprechenden Ansatz nur unter günstigen Bedingungen zu – so müssen die für eine Krankheit ursächlichen Mutationen etwa an einer für den Austausch geeigneten Stelle vorliegen. Im Prinzip könne eine weiterentwickelte Gentherapie aber in Zukunft wertvoll werden, um Erbkrankheiten zu heilen, so die Forscher optimistisch. (jo)
Die Forscher hatten ein biologisches Genom-Editierenzym benutzt, mit dem Gentechniker bereits in Zellkulturversuchen erfolgreich Sequenzen ihrer Wahl ausschneiden und ersetzen konnten. Dazu dienen Zinkfingernukleasen (ZNF), die einen Doppelstrangbruch an einer ausgesuchten Stelle in der DNA herbeiführen. Reparaturenzyme bringen die entstandene Lücke im Erbgut anschließend wieder in Ordnung. Wenn sie dabei eine Sequenzvorlage ohne die ursprüngliche Mutation ablesen, fehlen auch dem nachgebildeten Gen die Schadstellen. Eine fehlerfreie Nukleinsäuresequenzvorlage wird bei der Methode mit dem Enzym zusammen in die Zellen geliefert
Dies gelang Highs Team nun auch in lebenden Mäusen mit Hämophilie: Die Forscher spritzen ZFN und eine passende Sequenzvorlage mit einem Zielvektor direkt in die Leber, um in den Zellen die verschiedenen Defekte im F9-Gen auszutauschen. Bei der Bluterkrankheit sorgen sie dafür, dass zu wenig des Gerinnungsfaktors IX gebildet wird. Zwar wurden dabei nicht alle defekten Zellen erfolgreich repariert, berichten die Forscher, die Genaustauschrate war aber hoch genug, um die Blutgerinnung der Tiere auch langfristig zu normalisieren.
Der derzeitige Stand der Technik stellt noch hohe Anforderungen und lässt einen erfolgversprechenden Ansatz nur unter günstigen Bedingungen zu – so müssen die für eine Krankheit ursächlichen Mutationen etwa an einer für den Austausch geeigneten Stelle vorliegen. Im Prinzip könne eine weiterentwickelte Gentherapie aber in Zukunft wertvoll werden, um Erbkrankheiten zu heilen, so die Forscher optimistisch. (jo)
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