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Immunsystem: Gezieltere Allergie-Immuntherapie senkt benötigte Dosis

Neu entwickelte Substanzen für die Immuntherapie bei Allergien könnten die nötige Dosis auf ein Hunderstel verringern und die Therapiedauer deutlich verkürzen. Wie Forscher um Reto Crameri vom Schweizer Institut für Allergie und Asthmaforschung und seine Kollegen berichten, waren erste Versuche mit Mäusen und menschlichen Zelllinien von Allergikern vielversprechend.

Bei einer Desensibilisierung werden Allergikern jene Antigene gespritzt, welche die Überreaktion des Immunsystems durch TH2-Zellen – einer Gruppe von T-Helferzellen – hervorrufen. Beginnend mit zunächst niedrigen Konzentrationen, wird der Antigen-Gehalt über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich gesteigert. Das Immunsystem soll dadurch regelrecht umerzogen werden, statt der TH2-Zellen verstärkt TH1-Zellen zu produzieren, die ihrerseits die Herstellung von schützenden Antikörpern ankurbeln.

Die Antigene müssen allerdings erst einmal in die Zelle eindringen und dort noch an den richtigen Ort gebracht werden, um diese Umerziehung einleiten zu können. Da es hier bislang haperte, kombinierte das Team um Crameri nun Antigene mit zwei weiteren Modulen: einer Art Türöffner und einem Chauffeur für das Zellinnere. Ihre nach diesem Muster bisher entwickelten modularen Antigen-Translokationsmoleküle (MAT) für Hausstaubmilben, Pollen, Katzenhaare und Bienengift erzeugten jeweils eine stärkere und schnellere Immunantwort als das reine Antigen und konnten daher in Bruchteilen der sonst verwendeten Antigen-Konzentrationen eingesetzt werden. Erste klinische Versuche sollen noch dieses Jahr starten. (af)

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