Primatologie: Gibbons erkennen sich nicht im Spiegel
Gibbons gehören offenbar nicht zum exklusiven Kreis derjenigen Primaten, die zu einer Art Selbsterkenntnis fähig sind. Zu diesem Schluss kommen Thomas Suddendorf und Emma Collier-Baker von der University of Queensland im australischen Brisbane. Keiner ihrer 17 Gibbons schien zu verstehen, dass es sich bei seinem gespiegelten Gegenüber in Wirklichkeit um ihn selbst handelte.
Anders als die Gibbons schneiden die so genannten Menschenaffen beim gleichen Test in der Regel deutlich besser ab. Die Wissenschaftler sind deshalb der Meinung, dass sich die Fähigkeit zu rudimentärer Selbsterkenntnis bei einem gemeinsamen Vorfahren von Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan entwickelte. Wie die neuen Erkenntnisse nahelegen, muss dieser Entwicklungssprung allerdings erst erfolgt sein, nachdem sich die Linie der Gibbons (Hylobatidae) abspaltete. Erbgutanalysen zufolge fand diese Abzweigung vor rund 18 Millionen Jahren statt.
Kinder können normalerweise ab einem Alter von 24 Monaten das Bild im Spiegel mit dem eigenen Selbst zuverlässig in Verbindung bringen. Auch bei anderen Tierarten, etwa Delfinen, Elefanten oder Elstern, gibt es Anzeichen, dass sie den Test bestehen können. Entsprechende Befunde sind allerdings noch sehr lückenhaft und umstritten. (jd)
Für das Experiment wurde Tieren verschiedener Gibbon-Arten ein Farbtupfer so auf der Stirn platziert, dass sie ihn nur in einem Spiegel sehen konnten. Keinem einzigen der Gibbons fiel jedoch sein verändertes Aussehen auf. Wurde der Fleck dagegen auf dem Arm oder einem anderen gut sichtbaren Körperteil angebracht, erkundeten die Affen das ungewohnte Mal. Der von Suddendorf und Collier-Baker verwendete Test gilt als weithin akzeptiertes Verfahren, um Anzeichen von Selbsterkenntnis offenzulegen.
Anders als die Gibbons schneiden die so genannten Menschenaffen beim gleichen Test in der Regel deutlich besser ab. Die Wissenschaftler sind deshalb der Meinung, dass sich die Fähigkeit zu rudimentärer Selbsterkenntnis bei einem gemeinsamen Vorfahren von Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan entwickelte. Wie die neuen Erkenntnisse nahelegen, muss dieser Entwicklungssprung allerdings erst erfolgt sein, nachdem sich die Linie der Gibbons (Hylobatidae) abspaltete. Erbgutanalysen zufolge fand diese Abzweigung vor rund 18 Millionen Jahren statt.
Kinder können normalerweise ab einem Alter von 24 Monaten das Bild im Spiegel mit dem eigenen Selbst zuverlässig in Verbindung bringen. Auch bei anderen Tierarten, etwa Delfinen, Elefanten oder Elstern, gibt es Anzeichen, dass sie den Test bestehen können. Entsprechende Befunde sind allerdings noch sehr lückenhaft und umstritten. (jd)
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