Beobachtungstipp: Gibt es heute Nacht Polarlichter über Deutschland?
In der kommenden Nacht könnte sich eine Gelegenheit auftun, auch von unseren Breiten aus Polarlichter am Himmel zu sichten. In der Atmosphäre der Sonne, der Korona, hat sich zum wiederholten Mal ein koronales Loch aufgetan, von dem aus Sonnenwind mit hoher Geschwindigkeit Richtung Erde strömt. Im Norden der USA konnten in der zurückliegenden Nacht bereits Polarlichter gesichtet werden. Die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA, die das Weltraumwetter überwacht, geht von einem geomagnetischen Sturm mäßiger Stärke aus, der auch in mittleren Breiten Polarlichter auslösen könnte. Falls Ihnen eine Sichtung gelingt, würden wir uns freuen, wenn Sie Ihre Aufnahmen in unsere Leserbildgalerie einstellen. Auch der Arbeitskreis Meteore freut sich über Ihre Beobachtungsberichte.
Polarlichter können sehr variabel sein und verändern sich oft innerhalb weniger Minuten. Mal erscheinen sie als ein grünliches oder rötliches homogenes Leuchten und fallen in Stadtnähe wegen der Lichtverschmutzung kaum auf. Aber auch leuchtende Bögen oder flirrende Girlanden sind möglich. Das grüne Leuchten entsteht überwiegend durch angeregte Sauerstoffatome, die sich in Höhen von rund 100 Kilometern zum Erdboden befinden. Das rötliche bis violette Licht geht dagegen von Stickstoffatomen aus. Sein Leuchten zeigt sich meist nur nach sehr heftigen Sonneneruptionen.
Eine Gefahr für die Menschen am Boden geht von diesen Ereignissen nicht aus. Gelegentlich können aber die geladenen Partikel des Sonnenwinds die Elektronik von Satelliten verwirren, so dass es zu Aussetzern kommt. Bei extrem starken Materieauswürfen, dieser gehört nicht dazu, können durch die Änderungen im irdischen Magnetfeld starke Überspannungen in Überlandleitungen induziert werden. Dadurch werden gelegentlich Hochspannungstransformatoren überlastet, so dass in den durch sie versorgten Regionen der Strom ausfällt.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben