Zoologie: Giftige Drachen
Unter den Tieren, denen das Attribut "Drachen" zugeschrieben wird, trägt es der Komodowaran mit Sicherheit zu Recht. Der ausgezeichnete Jäger speit zwar kein Feuer, um seine Beute zu erlegen, doch als todsicheres Mittel injiziert er hochwirksames Gift in die Bisswunde seines Opfers. Das wiesen jetzt Wissenschaftler von der University of Melbourne (Australien) nach.
Janette A. Norman und ihre Kollegen untersuchten das Gebiss von Varanus komodoensis per Magnetresonanztomographie. Dabei entdeckten sie entlang des Unterkiefers eine ganze Reihe von Drüsen, die sich über Kanäle fortsetzen und zwischen den scharfen Zähnen enden. In diesem Gewebe ließ sich massenspektrometrisch ein Mix aus fünf toxischen Proteine nachweisen, die den Blutdruck senken, die Gefäße weiten und den Wundverschluss verhindern. Das dadurch in Schockstarre versetzte Opfer verblutet in einem Dämmerzustand, was auch Berichte von Augenzeugen bestätigen.
Zugleich widerlegt die Studie die alte These, dass beim Biss übertragene Krankheitskeime für den Tod der Beute verantwortlich sind. Die Wissenschaftler konnten keine pathogenen Bakterien im Rachen der Warane finden. Ein Vergleich mit dem australischen Salzwasserkrokodil Crocodylus porosus zeigte außerdem, dass der Waran mit seinem relativ schwachen Biss dem Beutetier keine tödliche Verletzung zufügen kann. Allerdings vermag sein Kiefer hohe Zugkräfte auszuhalten, so dass das Beutetier beim Versuch, sich loszureißen, seine Wunden vergrößert und mehr Gift aufnimmt.
Christian Tack
Janette A. Norman und ihre Kollegen untersuchten das Gebiss von Varanus komodoensis per Magnetresonanztomographie. Dabei entdeckten sie entlang des Unterkiefers eine ganze Reihe von Drüsen, die sich über Kanäle fortsetzen und zwischen den scharfen Zähnen enden. In diesem Gewebe ließ sich massenspektrometrisch ein Mix aus fünf toxischen Proteine nachweisen, die den Blutdruck senken, die Gefäße weiten und den Wundverschluss verhindern. Das dadurch in Schockstarre versetzte Opfer verblutet in einem Dämmerzustand, was auch Berichte von Augenzeugen bestätigen.
Zugleich widerlegt die Studie die alte These, dass beim Biss übertragene Krankheitskeime für den Tod der Beute verantwortlich sind. Die Wissenschaftler konnten keine pathogenen Bakterien im Rachen der Warane finden. Ein Vergleich mit dem australischen Salzwasserkrokodil Crocodylus porosus zeigte außerdem, dass der Waran mit seinem relativ schwachen Biss dem Beutetier keine tödliche Verletzung zufügen kann. Allerdings vermag sein Kiefer hohe Zugkräfte auszuhalten, so dass das Beutetier beim Versuch, sich loszureißen, seine Wunden vergrößert und mehr Gift aufnimmt.
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