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Winterphänomen: Gigantischer Eiskreis rotiert in US-Fluss

Die wohl größte je beobachtete Eisscheibe rotiert in den USA. Das Phänomen ist immer noch nicht komplett entschlüsselt.
Eiskreis

Eine etwa 100 Meter messende Scheibe aus Eis rotiert auf dem Presumpscot River im US-Bundesstaat Maine. Die kreisrunde Scheibe dreht sich im Schritttempo gegen den Uhrzeigersinn, und das bereits seit Anfang der Woche – sehr zum Vergnügen der örtlichen Enten, die das natürliche Karussell gerne nutzen, um sich gemächlich umhertragen zu lassen. Je nach Temperatur wächst und schrumpft die Scheibe, allerdings ohne ihre Form zu verlieren.

Solche Scheiben sind nicht ganz ungewöhnlich, sie entstehen immer wieder auf zufrierenden Flüssen und gaben schon vor über 100 Jahren Rätsel auf. Allerdings messen sie normalerweise kaum je mehr als zehn Meter im Durchmesser; möglicherweise ist die US-Scheibe die größte jemals beobachtete. Hoffentlich sagt es niemand Präsident Trump.

Wie die perfekt symmetrischen Gebilde entstehen, konnten Fachleute allerdings erst 2016 aufklären. Ein Team von der physikalischen Fakultät der Université de Liège kam seinerseits zu dem Schluss, dass absinkendes Schmelzwasser von der Unterseite der Eisplatte einen Wirbel erzeugt, der das Gebilde in Drehung versetzt.

Eisscheibe in Westbrook, Maine auf dem Presumpscot River, Aufnahmen der City of Westbrook bei Vimeo.

Weshalb die Gebilde kreisrund sind, ist allerdings noch unklar, vermutlich sind besondere Bedingungen erforderlich. Die Scheiben treten anscheinend nur auf Flüssen auf; womöglich werden die meisten sich bildenden Eisplatten von der Strömung weggetragen, was die Wirbel zerstört, und nur durch einen natürlichen Zufall gefangene, aber nicht an einem Hindernis festhängende Platten beginnen überhaupt gleichmäßig zu rotieren. Anschließend werden die Ecken und Kanten durch das Ufer oder andere Kollisionen abgeschliffen, was die gleichmäßige Rotation begünstigt. Die Enten freut's.

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