News: Gladiatorenblut gegen Epilepsie - Ursprünge eines Aberglaubens
Das Blut eines getöteten Gladiators war in der Vorstellung der Römer ein Medikament gegen Epilepsie. Mögliche Ursprünge dieses schaurigen Aberglaubens sehen Kölner Wissenschaftler nach neuen Untersuchungen in den Ursprüngen des Gladiatorenkampfes. So hielten in vorrömischer Zeit die Etrusker Zweikämpfe mit dem Schwert als Teil von Begräbnisfeiern ab, um auf diese Weise hochgestellte Persönlichkeiten nach ihrem Tod besonders zu ehren. Der Tod der Schwertkämpfer wurde als heiliges Opfer verstanden und sollte vermutlich die Seele des Verstorbenen besänftigen.
Opferblut galt damals in nahezu allen Kulturen als geweihte Substanz und wurde deshalb auch als Zaubermittel missbraucht. Patienten mit der "dämonischen" Krankheit Epilepsie, die im Altertum weitgehend unverstanden und als nicht behandelbar galt, gab derlei Magie Nahrung, vermuten die Medizinhistoriker Axel Karenberg und Ferdinand Peter Moog von der Universität zu Köln. Und scheinbare Erfolge wären durchaus möglich gewesen, denn eine Form der kindlichen Epilepsie heilt in der Pubertät von selbst aus. Geschickt und zur richtigen Zeit eingesetzt, konnte das vermeintliche Heilmittel die Illusion einer Wirkung hervorrufen. Auch Patienten, die im Leben nur einen einzigen Anfall erleiden, konnten sich durch die schauerliche Behandlung geheilt fühlen.
Doch bereits die römischen Ärzte distanzierten sich aus ethischen Gründen von Gladiatorenblut als Heilmittel, wenngleich einige von ihnen dessen Wirksamkeit für möglich hielten. Nach dem Verbot der Gladiatorenkämpfe um 400 nach Christus trat das Blut zum Tode Verurteilter die Nachfolge als Wundermittel an. Aus dem Mittelalter und bis ins 18. Jahrhundert hinein sind derart magische Therapien bezeugt. Und der Aberglaube hielt sich offenbar noch bis ins letzte Jahrhundert. Wie Karenberg herausfand, berichteten sächsische Zeitungen im Juni 1908 von einer älteren Frau, die Sicherheitskräfte um ein wenig Blut einer enthaupteten Mörderin bat. Sie wolle damit eine junge Verwandte von Epilepsie heilen.
Opferblut galt damals in nahezu allen Kulturen als geweihte Substanz und wurde deshalb auch als Zaubermittel missbraucht. Patienten mit der "dämonischen" Krankheit Epilepsie, die im Altertum weitgehend unverstanden und als nicht behandelbar galt, gab derlei Magie Nahrung, vermuten die Medizinhistoriker Axel Karenberg und Ferdinand Peter Moog von der Universität zu Köln. Und scheinbare Erfolge wären durchaus möglich gewesen, denn eine Form der kindlichen Epilepsie heilt in der Pubertät von selbst aus. Geschickt und zur richtigen Zeit eingesetzt, konnte das vermeintliche Heilmittel die Illusion einer Wirkung hervorrufen. Auch Patienten, die im Leben nur einen einzigen Anfall erleiden, konnten sich durch die schauerliche Behandlung geheilt fühlen.
Doch bereits die römischen Ärzte distanzierten sich aus ethischen Gründen von Gladiatorenblut als Heilmittel, wenngleich einige von ihnen dessen Wirksamkeit für möglich hielten. Nach dem Verbot der Gladiatorenkämpfe um 400 nach Christus trat das Blut zum Tode Verurteilter die Nachfolge als Wundermittel an. Aus dem Mittelalter und bis ins 18. Jahrhundert hinein sind derart magische Therapien bezeugt. Und der Aberglaube hielt sich offenbar noch bis ins letzte Jahrhundert. Wie Karenberg herausfand, berichteten sächsische Zeitungen im Juni 1908 von einer älteren Frau, die Sicherheitskräfte um ein wenig Blut einer enthaupteten Mörderin bat. Sie wolle damit eine junge Verwandte von Epilepsie heilen.
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