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Ägypten: Glasherstellung vor 3000 Jahren

Diesen Brennofen
Das älteste bekannte Glasgefäß gehörte einst dem ägyptischen Pharao Thutmosis III. Allerdings, so glaubten die Forscher, war das Rohmaterial aus Vorderasien importiert und dann weiterverarbeitet worden. Erst jetzt, nach dem Fund eines alten Brennofens im mittelägyptischen Amarna, scheint gewiss, dass die Ägypter auch schon um 1350 v. Chr. in der Lage waren, Glas selbst herzustellen.

Mit dem Nachbau jenes über 3000 Jahre alten Brennofens wagten englische Wissenschaftler die Probe aufs Exempel. Unter Verwendung von Quarzsand als wichtigstem Teil der Schmelze erreichten Paul Nicholson von der Cardiff University und Caroline Jackson von der Sheffield University die nötige Temperatur und fertigten einen Glasbarren.

Amarna, die Sonnenstadt des Echnaton, galt bereits seit den Ausgrabungen von Sir Flinders Petries in den 1890er Jahren als mögliches Zentrum einer Glas- und Fayenceproduktion. Die Überreste des Ofens fanden sich in einem Handwerksbezirk nahe des Haupttempels der Stadt, wo auch Keramiköfen und Anlagen zur Herstellung von Fayence untergebracht waren.

Die bisher älteste Glashütte Ägyptens befand sich in der ramessidischen Hauptstadt Piramesse bei Qantir im östlichen Nildelta. Sie ist etwa einhundert Jahre jünger als der Ofen aus Amarna.

Miriam Müller

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