Erdnahe Objekte: Zwei Kometen fliegen dicht an der Erde vorbei
Vergleichsweise dichte Besuche statten die Kometen 252P/LINEAR und P/2016 BA14 uns heute und morgen ab. Den Auftakt macht der Schweifstern 252P/LINEAR, der am 21. März 2016 unserem Planeten auf den 13,5-fachen Abstand Erde-Mond beziehungsweise 5,2 Millionen Kilometer nahekommt. Der geringste Abstand wird um 13:14 Uhr MEZ erreicht. Ihm folgt einen Tag später P/2016 BA14, der erst am 22. Januar entdeckt wurde und sogar bis auf die neunfache Distanz Erde-Mond oder 3,5 Millionen Kilometer an uns herankommt. Er wird uns um 15:30 Uhr MEZ passieren. Dies ist die drittnächste dokumentierte Annäherung eines Schweifsterns an die Erde. Nur die Kometen Lexell im Jahr 1770 und IRAS-Araki-Alcock im Jahr 1983 kamen noch dichter an unseren Planeten heran.
Die Bahnen der beiden Kometen, die uns nun einen Besuch abstatten, sind so gut bestimmt, dass ein Einschlag bei ihrer jetzigen Passage nicht zu befürchten ist und auch für die nächsten Jahrhunderte ausgeschlossen werden kann. Die US-Raumfahrtbehörde NASA geht bei 252P von einem Kerndurchmesser von 230 Metern aus. Er ist also ein Winzling im Vergleich zum rund fünf Kilometer großen Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, den derzeit die Europäische Raumsonde Rosetta umrundet. Der Kern von P/2016 BA14 ist mit rund 100 Metern nochmals deutlich kleiner.
Beim Vergleich ihrer Bahnen um die Sonne zeigte sich, dass sich die Orbits der beiden Schweifsterne stark ähneln. Vermutlich waren, so die Kometenforscher bei der NASA, beide Kometenkerne vor längerer Zeit Teil eines größeren Himmelskörpers. Möglicherweise brach dieser vor längerer Zeit bei einer Annäherung an den Riesenplaneten Jupiter durch die einwirkenden Gezeitenkräfte auseinander. Die beiden Schweifsterne sollen nun mit dem Weltraumteleskop Hubble und dem erdgebundenen Infrarotteleskop IRTF auf dem Mauna Kea in Hawaii bei ihren dichten Annäherungen im Detail untersucht werden, um ihre Verwandtschaft zu bestätigen oder zu wiederlegen. Trotz ihrer engen Vorbeiflüge an der Erde: Die beiden Schweifsterne sind sehr leuchtschwach und lassen sich daher nur mit großen Amateurfernrohren beobachten. Detaillierte Informationen hierüber bietet die Fachgruppe Kometen der bundesweiten Vereinigung der Sternfreunde VdS e. V.
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