Genetik: Gleiche Alterungsgene bei Tier und Mensch
Die umfangreiche Analyse eines Proteinnetzwerks hat ergeben, dass das Lebensalter beim Menschen durch Gene beeinflusst wird, die in ähnlicher Funktion schon aus Tierexperimenten bekannt sind. Die entsprechenden Proteine scheinen eine zentrale Rolle im Zellstoffwechsel zu spielen.
Wissenschaftler kennen schon länger etliche Gene, die bei der Hefe Saccharomyces cerevisiae, beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans oder bei der Taufliege Drosophila melanogaster das Lebensalter beeinflussen. Mutationen innerhalb dieser Gene führen bei diesen Tieren teilweise zu erheblich längeren Überlebensraten. Unklar war jedoch, inwieweit diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind.
Die Arbeitsgruppe von Robert Hughes vom Buck Institute for Age Research im kalifornischen Novato untersuchte jetzt die biochemischen Interaktionen von 175 menschlichen Proteinen, die als so genannte Homologe den von den tierischen Alterungsgenen kodierten Eiweißen entsprechen. Hinzu kamen 2163 Proteine, die mit diesen Homologen interagieren. Das gesamte untersuchte biochemische Netzwerk umfasste 3271 Wechselwirkungen mit 2338 Proteinen.
Die Analyse ergab zunächst, dass die Proteine außergewöhnlich stark vernetzt sind: Während ein Standardeiweiß mit 14 Partnern interagiert, arbeiten die Alterungsproteine im Durchschnitt mit 19 anderen Molekülen zusammen. Dies demonstriert nach Ansicht der Forscher die zentrale Rolle, die diese Proteine im Zellstoffwechsel spielen.
Im nächsten Schritt konzentrierten sich die Forscher auf Gene, von denen bereits bekannt war, dass sich deren Aktivität im Laufe des Lebens verändert. Wie sich zeigte, wurden bei älteren Menschen in der Muskulatur mehr Gene des Proteinnetzwerks abgelesen als bei jüngeren. Die Bedeutung des Netzwerks nahm also mit steigendem Lebensalter zu.
Anschließend testeten sie die Wirkung menschlicher Proteine auf die Lebensspanne von Caenorhabditis elegans: Sie blockierten die entsprechenden Gene über RNA-Interferenz, indem sie die Boten-RNA, die von den menschlichen Erbfaktoren abgelesen wurde, auf den Fadenwurm übertrugen. Ergebnis: 6 von 18 derart lahmgelegten Genen verlängerten die Überlebensrate der Tiere um mehr als zehn Prozent.
Damit scheinen die bekannten Alterungsgene in Modellorganismen tatsächlich auch für den Menschen relevant zu sein, schließen die Forscher. Bei Mensch und Tier laufen vermutlich ähnliche Mechanismen ab, die Alterungsprozesse und Lebensspanne beeinflussen. (aj)
Wissenschaftler kennen schon länger etliche Gene, die bei der Hefe Saccharomyces cerevisiae, beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans oder bei der Taufliege Drosophila melanogaster das Lebensalter beeinflussen. Mutationen innerhalb dieser Gene führen bei diesen Tieren teilweise zu erheblich längeren Überlebensraten. Unklar war jedoch, inwieweit diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind.
Die Arbeitsgruppe von Robert Hughes vom Buck Institute for Age Research im kalifornischen Novato untersuchte jetzt die biochemischen Interaktionen von 175 menschlichen Proteinen, die als so genannte Homologe den von den tierischen Alterungsgenen kodierten Eiweißen entsprechen. Hinzu kamen 2163 Proteine, die mit diesen Homologen interagieren. Das gesamte untersuchte biochemische Netzwerk umfasste 3271 Wechselwirkungen mit 2338 Proteinen.
Die Analyse ergab zunächst, dass die Proteine außergewöhnlich stark vernetzt sind: Während ein Standardeiweiß mit 14 Partnern interagiert, arbeiten die Alterungsproteine im Durchschnitt mit 19 anderen Molekülen zusammen. Dies demonstriert nach Ansicht der Forscher die zentrale Rolle, die diese Proteine im Zellstoffwechsel spielen.
Im nächsten Schritt konzentrierten sich die Forscher auf Gene, von denen bereits bekannt war, dass sich deren Aktivität im Laufe des Lebens verändert. Wie sich zeigte, wurden bei älteren Menschen in der Muskulatur mehr Gene des Proteinnetzwerks abgelesen als bei jüngeren. Die Bedeutung des Netzwerks nahm also mit steigendem Lebensalter zu.
Anschließend testeten sie die Wirkung menschlicher Proteine auf die Lebensspanne von Caenorhabditis elegans: Sie blockierten die entsprechenden Gene über RNA-Interferenz, indem sie die Boten-RNA, die von den menschlichen Erbfaktoren abgelesen wurde, auf den Fadenwurm übertrugen. Ergebnis: 6 von 18 derart lahmgelegten Genen verlängerten die Überlebensrate der Tiere um mehr als zehn Prozent.
Damit scheinen die bekannten Alterungsgene in Modellorganismen tatsächlich auch für den Menschen relevant zu sein, schließen die Forscher. Bei Mensch und Tier laufen vermutlich ähnliche Mechanismen ab, die Alterungsprozesse und Lebensspanne beeinflussen. (aj)
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