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Klimawandel: Gletscherschmelze differenziert betrachten

Schnee auf dem Kilimandscharo
Das Rückgang der Gletscher im Zuge des Klimawandels gefährdet die Trinkwasserversorgung von Milliarden Menschen, heißt es häufig. Doch ist das zu pauschal geurteilt, mahnen österreichische Forscher: Am stärksten betroffen sind vor allem Flussabschnitte in mittleren Höhenlagen, in denen das Schmelzwasser aus den Bergen die Niederschlagslücke einer warmen Trockenzeit füllt – wie um den Aralsee, am Indus und am Ganges.

Georg Kaser von der Universität Innsbruck und seine Kollegen erstellten anhand von Bevölkerungsdaten und Wasserbilanzen einen Index, der angibt, wie abhängig die Menschen in einem Gebiet von Schmelzwasser sind. Einen besonders großen Beitrag liefert es in hochgelegenen Regionen, doch sind diese meist dünn besiedelt. Und in den eher dicht besiedelten Tiefländern spielen Niederschläge eine größere Rolle für die Trinkwasserversorgung. Entscheidend ist auch, wann das Schmelzwasser eintrifft: In den Monsungebieten überlagert es sich mit den Hauptniederschlägen – hier wäre eine Abnahme auf Grund schwindender Gletscher also kaum zu spüren. (af)
  • Quellen
Kaser, G. et al.:Contribution potential of glaciers to water availability in different climate regimes. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 10.1073/pnas.1008162107, 2010.

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