Klimawandel: Globale Erwärmung treibt Meeresfische nordwärts
Die steigenden Wassertemperaturen der Nordsee führen zu einer teils sehr starken Verschiebung der Verbreitungsgebiete vieler Fischarten – darunter wichtige Speisefische – in Richtung Norden. Gleichzeitig wandern Wärme liebende Spezies in die südlichen Bereiche des Meeres ein.
Zu diesem Resultat kommt eine Studie von Wissenschaftlern um Allison Perry von der East-Anglia-Universität, die sich den Verbreitungsgebieten von 36 Nordseefischarten widmete. Die Forscher werteten dabei die Fangdaten von Fischtrawlern pro festgelegter Rastereinheit in der Zeit zwischen 1977 und 2001 aus, um den Verbreitungsschwerpunkt und eventuell vorhandene nördliche oder südliche Vorkommensgrenzen der untersuchten Spezies zu erhalten. Anschließend setzten sie die derart gewonnenen Ergebnisse in Bezug zu den im gleichen Zeitraum gemessenen Wassertemperaturen der Nordsee, den Einflüssen des Golfstroms sowie der Verteilung wie Menge des jeweils vorhandenen Zooplanktons.
Von den 36 in Augenschein genommenen Fischarten verlagerten 13 das Zentrum ihres Vorkommens nordwärts – etwa der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) oder die Seezunge (Solea solea) ebenso wie kommerziell eher uninteressante Spezies wie die Lammzunge (Arnoglossus laterna) oder Schlangengrundel (Lumpenus lampretaeformis). Die beobachteten Verschiebungen lagen zwischen 43 und über 400 Kilometern. Und von den zwanzig untersuchten Spezies, die in der Nordsee ihre nördliche oder südliche Beschränkung finden, veränderten fünfzig Prozent ihre Arealgrenzen – bis auf eine Ausnahme waren diese Bewegungen ebenfalls gänzlich nordwärts gerichtet.
Den größten Sprung machte dabei der Blaue Wittling (Micromesistius poutassou), dessen südliche Verbreitungsgrenze nun im Vergleich zu den 1970er Jahren mehr als 800 Kilometer weiter nördlich liegt. Stattdessen werden in der Nordsee zunehmend Fische wärmerer Gewässer gefangen wie der Franzosendorsch (Trisopterus luscus), der seine Heimat um etwa 340 Kilometer nach Norden ausdehnen konnte. Kälte bevorzugende Spezies zogen sich zudem in größere Wassertiefen zurück, wo sie noch die gewohnten Lebensbedingungen vorfinden. Ausschlaggebend für diese Bewegungsrichtung war nach Angaben der Forscher einzig die Erwärmung der Nordsee um mindestens 0,6 Grad Celsius, die in den letzten Jahrzehnten zu messen war. Die anderen Faktoren spielten keine Rolle.
Im Vergleich zu vorherigen Studien an Landpflanzen, Schmetterlingen oder Vögeln wiesen die Wissenschaftler bei vielen Fischen eine vierfach schnellere Wanderung gen Norden nach: Ihre Geschwindigkeit betrug im Schnitt 2,2 Kilometer pro Jahr, während die Landbewohner im Vergleichszeitraum nur auf 0,6 Kilometer kamen. Arten mit kleinem Körper und schnellen Lebenszyklen reagierten dabei leichter auf die ökologischen Veränderungen als langlebige Spezies mit großem Umfang. Gerade diese werden aber bereits durch den intensiven Fischfang gefährdet. Die Forscher gehen daher davon aus, dass bestimmte Arten wie der Wittling bis 2050 komplett aus der Nordsee verschwunden und durch andere Spezies ersetzt sein werden.
Zu diesem Resultat kommt eine Studie von Wissenschaftlern um Allison Perry von der East-Anglia-Universität, die sich den Verbreitungsgebieten von 36 Nordseefischarten widmete. Die Forscher werteten dabei die Fangdaten von Fischtrawlern pro festgelegter Rastereinheit in der Zeit zwischen 1977 und 2001 aus, um den Verbreitungsschwerpunkt und eventuell vorhandene nördliche oder südliche Vorkommensgrenzen der untersuchten Spezies zu erhalten. Anschließend setzten sie die derart gewonnenen Ergebnisse in Bezug zu den im gleichen Zeitraum gemessenen Wassertemperaturen der Nordsee, den Einflüssen des Golfstroms sowie der Verteilung wie Menge des jeweils vorhandenen Zooplanktons.
Von den 36 in Augenschein genommenen Fischarten verlagerten 13 das Zentrum ihres Vorkommens nordwärts – etwa der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) oder die Seezunge (Solea solea) ebenso wie kommerziell eher uninteressante Spezies wie die Lammzunge (Arnoglossus laterna) oder Schlangengrundel (Lumpenus lampretaeformis). Die beobachteten Verschiebungen lagen zwischen 43 und über 400 Kilometern. Und von den zwanzig untersuchten Spezies, die in der Nordsee ihre nördliche oder südliche Beschränkung finden, veränderten fünfzig Prozent ihre Arealgrenzen – bis auf eine Ausnahme waren diese Bewegungen ebenfalls gänzlich nordwärts gerichtet.
Den größten Sprung machte dabei der Blaue Wittling (Micromesistius poutassou), dessen südliche Verbreitungsgrenze nun im Vergleich zu den 1970er Jahren mehr als 800 Kilometer weiter nördlich liegt. Stattdessen werden in der Nordsee zunehmend Fische wärmerer Gewässer gefangen wie der Franzosendorsch (Trisopterus luscus), der seine Heimat um etwa 340 Kilometer nach Norden ausdehnen konnte. Kälte bevorzugende Spezies zogen sich zudem in größere Wassertiefen zurück, wo sie noch die gewohnten Lebensbedingungen vorfinden. Ausschlaggebend für diese Bewegungsrichtung war nach Angaben der Forscher einzig die Erwärmung der Nordsee um mindestens 0,6 Grad Celsius, die in den letzten Jahrzehnten zu messen war. Die anderen Faktoren spielten keine Rolle.
Im Vergleich zu vorherigen Studien an Landpflanzen, Schmetterlingen oder Vögeln wiesen die Wissenschaftler bei vielen Fischen eine vierfach schnellere Wanderung gen Norden nach: Ihre Geschwindigkeit betrug im Schnitt 2,2 Kilometer pro Jahr, während die Landbewohner im Vergleichszeitraum nur auf 0,6 Kilometer kamen. Arten mit kleinem Körper und schnellen Lebenszyklen reagierten dabei leichter auf die ökologischen Veränderungen als langlebige Spezies mit großem Umfang. Gerade diese werden aber bereits durch den intensiven Fischfang gefährdet. Die Forscher gehen daher davon aus, dass bestimmte Arten wie der Wittling bis 2050 komplett aus der Nordsee verschwunden und durch andere Spezies ersetzt sein werden.
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