Rohstoffe: Goldrausch bedroht Regenwälder
Seit dem Beginn der schweren Wirtschaftskrise im Jahr 2007 hat sich die Jagd nach Gold in den tropischen Regenwäldern Südamerikas drastisch verschärft – und die damit verbundene Abholzung deutlich vergrößert, warnen Wissenschaftler um Nora Álvarez-Berríos von der Universidad de Puerto Rico in den "Environmental Research Letters". Sie hatten Satellitenbilder von 2001 bis 2013 verglichen und darauf vier Schwerpunkte der Goldsuche nachgewiesen: die Wälder des Guayana-Plateaus und dort vor allem Surinam, das südwestliche peruanische Amazonasbecken, die Region Tapajos-Xingu in Brasilien und das kolumbianische Magdalena-Tal. Insgesamt zerstörten die zumeist illegalen Goldminen im genannten Zeitraum knapp 1700 Quadratkilometer Wald direkt. Dies sei zwar insgesamt deutlich weniger Fläche als im selben Zeitraum durch Rodungen für landwirtschaftliche Zwecke zerstört worden sei.
Die Zerstörungen fänden jedoch in ökologisch besonders wertvollen Gebieten statt, die bis dahin weit gehend unerschlossenen waren, so die Forscher. Die Region Madre de Díos im südwestlichen Peru beispielsweise beherbergt einige der artenreichsten Regenwälder der Welt; hier wurden jedoch in den letzten Jahren riesige Schneisen entlang von Flussläufen in den Wald geschlagen. Gleichzeitig verschlammen die Gewässer, weil beim Goldabbau große Mengen Erde mit Hochdruckwasserdüsen abgetragen werden. Außerdem verseucht das eingesetzte Quecksilber das Wasser: Das Flüssigmetall hilft, das Edelmetall aus dem Substrat auszulaugen. Zur direkten Abholzung kämen zudem noch Straßenbau und andere Infrastrukturprojekte, die weitere Siedler in die betroffenen Regionen lockten, was zu weiteren Rodungen führe, schreiben Álvarez-Berríos und ihre Kollegen. Verbraucher sollten deshalb kritisch ihren Konsum hinterfragen und Gold aus so genanntem fairem Abbau beziehen, das langsam auf den Markt komme.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben