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Neuer Nachweis: Goldschakale »vielerorts in Niedersachsen präsent«

Goldschakale haben sich in Deutschland fast unbemerkt ausgebreitet. Ihre Anwesenheit verrät sich oft nur, wenn - wie jetzt - ein Tier totgefahren wird.
Ein Goldschakal in Slowenien

Nach 2015 und 2017 ist nun zum dritten Mal ein wild lebender Goldschakal in Niedersachsen nachgewiesen worden – leider unter traurigen Umständen: Das etwa ein bis zwei Jahre alte Weibchen wurde am Autobahnkreuz Hannover/Kirchhorst angefahren und verendete dann. Der Fund zeige, dass die aus Südosteuropa zugewanderten Schakale mittlerweile vielerorts in Niedersachsen präsent seien, sagte der Wolfsberater der Landesjägerschaft, Raoul Reding, der dpa.

Ursprünglich waren Goldschakale nur im Balkan und in weiter östlich gelegenen Regionen beheimatet, seit einigen Jahren wandern sie auch nach Mitteleuropa ein – und das weitgehend unbemerkt von der lokalen Bevölkerung. Nach Informationen der Large Carnivore Initiative der Weltnaturschutzunion gibt es derzeit zwischen 97 000 und 117 000 Tiere in Europa. Ihr neues Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südosteuropa ausgehend nach Frankreich bis ins Baltikum.

Wie viele es wirklich sind, lässt sich nur schwer beziffern. Goldschakale meiden Städte, leben in kleinen Territorien und attackieren keine Nutztiere, so dass ihre Anwesenheit oft nicht weiter auffällt. Zudem dürften viele Spaziergänger, die ein solches Tier beobachten, es auf Grund der rötlichen Färbung mit einem Fuchs verwechseln.

Dabei sind die wissenschaftlich als Canis aureus genannten Goldschakale merklich größer als Füchse, aber deutlich kleiner als Wölfe, denen sie in der Statur ähneln. Die sehr anpassungsfähigen Hundeverwandten ernähren sich von Kleintieren, wie Nagern oder auch Amphibien oder Vögeln, sowie von Aas und sogar pflanzlicher Kost. Sie wurden allerdings auch schon dabei beobachtet, wie sie Futter verwerten, das durch menschliche Tätigkeit in ihren Lebensraum gelangt, wie zum Beispiel Überbleibsel, die bei der Jagd anfallen.

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