Sudan: Goldverarbeitung in großem Stil
Nur langsam rückt das nubische Königreich von Kusch aus dem Schatten der altägyptischen Hochkultur in das Blickfeld der Archäologie. Neue Erkenntnisse über Gesellschaft und Metallverarbeitungstechnik des legendären Reichs im heutigen Sudan verspricht jetzt der Fund einer 3500 bis 4000 Jahre alten Goldverarbeitungswerkstatt 360 Kilometer nördlich von Khartoum.
Forscher von der University of Chicago entdeckten über 55 Mahlsteine und weitere Werkzeuge zum Zerkleinern von Golderz sowie ein Gräberfeld. Ihr Grabungsprojekt in der Gegend, die voraussichtlich 2008 von einem Stausee überflutet werden wird, ist Teil einer internationalen Kampagne, die sich bemüht die zahlreichen Zeugnisse der vermutlich ältesten Zivilisation südlich der Sahara vor ihrer Zerstörung zu dokumentieren.
Den Funden nach zu urteilen waren in der Werkstatt Angehörige des ebenfalls nubischen Volks der Medjai als Fremdarbeiter beschäftigt. Zwar rekrutierten auch die Ägypter Soldaten und Arbeiter aus den Reihen der Medjai, Grabbeigaben deuteten jedoch darauf hin, dass die Goldverarbeitung unter Kontrolle des Reichs von Kusch stand, erklärt Grabungschef Geoff Emberling, Museumsdirektor am Chicagoer Orientinstitut.
Offenbar zerrieben die Arbeiter hier Steine aus ausgetrockneten Flusstälern, um anschließend aus dem Mahlgut Goldpartikel zu waschen. Die Forscher glauben, dass die Gegend rund um den Fundort Hosh al-Geruf das Zentrum einer organisierten Goldproduktion war.
»Wir gewinnen hier zum ersten Mal Einblicke in die wirtschaftliche Organisation dieses sehr wichtigen, aber weitgehend unerforschten Reichs«, meint Emberlings Kollege Gil Stein. Die Ausgrabungen würden die ländlichen Quellen der Reichtümer Kuschs offen legen. Anscheinend erstreckte sich dessen Einflusssphäre über 1200 Kilometer den Nil entlang – und damit weit länger als bisher gedacht.
Erst seitdem der geplante Staudamm am 4. Nilkatarakt die kuschitischen Fundstellen zu zerstören droht, enthüllen Grabungsprojekte Details aus der bislang vor allem aus ägyptischen Berichten bekannten Zivilisation. Anders als im nilabwärts gelegenen Ägypten oder Mesopotamien war in Kusch weder eine Schrift noch ein größerer Verwaltungsapparat etabliert. Auch existierten neben der Hauptstadt Kerma nur wenige weitere Siedlungen mit städtischem Charakter.
Forscher von der University of Chicago entdeckten über 55 Mahlsteine und weitere Werkzeuge zum Zerkleinern von Golderz sowie ein Gräberfeld. Ihr Grabungsprojekt in der Gegend, die voraussichtlich 2008 von einem Stausee überflutet werden wird, ist Teil einer internationalen Kampagne, die sich bemüht die zahlreichen Zeugnisse der vermutlich ältesten Zivilisation südlich der Sahara vor ihrer Zerstörung zu dokumentieren.
Den Funden nach zu urteilen waren in der Werkstatt Angehörige des ebenfalls nubischen Volks der Medjai als Fremdarbeiter beschäftigt. Zwar rekrutierten auch die Ägypter Soldaten und Arbeiter aus den Reihen der Medjai, Grabbeigaben deuteten jedoch darauf hin, dass die Goldverarbeitung unter Kontrolle des Reichs von Kusch stand, erklärt Grabungschef Geoff Emberling, Museumsdirektor am Chicagoer Orientinstitut.
Offenbar zerrieben die Arbeiter hier Steine aus ausgetrockneten Flusstälern, um anschließend aus dem Mahlgut Goldpartikel zu waschen. Die Forscher glauben, dass die Gegend rund um den Fundort Hosh al-Geruf das Zentrum einer organisierten Goldproduktion war.
»Wir gewinnen hier zum ersten Mal Einblicke in die wirtschaftliche Organisation dieses sehr wichtigen, aber weitgehend unerforschten Reichs«, meint Emberlings Kollege Gil Stein. Die Ausgrabungen würden die ländlichen Quellen der Reichtümer Kuschs offen legen. Anscheinend erstreckte sich dessen Einflusssphäre über 1200 Kilometer den Nil entlang – und damit weit länger als bisher gedacht.
Erst seitdem der geplante Staudamm am 4. Nilkatarakt die kuschitischen Fundstellen zu zerstören droht, enthüllen Grabungsprojekte Details aus der bislang vor allem aus ägyptischen Berichten bekannten Zivilisation. Anders als im nilabwärts gelegenen Ägypten oder Mesopotamien war in Kusch weder eine Schrift noch ein größerer Verwaltungsapparat etabliert. Auch existierten neben der Hauptstadt Kerma nur wenige weitere Siedlungen mit städtischem Charakter.
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