Sommerloch heute: Gottesanbeterinnen-Männchen erfassen Kannibalismusgefahr
Ein liebestolles Gottesanbeterinnen-Männchen nähert sich umso langsamer der Angebeteten und umwirbt sie umso intensiver, je futterhungriger sie sich präsentiert. Statt sich von vorne heranzuwagen, bevorzugt der Gottesanbeter auch eher den Aufstieg von hinten, wenn er sich zum eigentlichen Akt in intime Nähe begibt, berichten Jonathan Lelito and William Brown von der State University of New York in Fredonia.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Die Wissenschaftler hatten im Labor die Risikobereitschaft der Männchen untersucht, indem sie ihnen unterschiedlich hungrige Weibchen in verschiedenen Positionen vorsetzten. Sie stellten fest, dass die Tiere die Gefahr eines kannibalistischen Angriffs aktiv einschätzten und ihr Verhalten entsprechend anpassten. "Die Männchen sind eindeutig nicht mitschuldig, wenn sie gefressen werden", erklärt Brown. "Der sexuelle Kannibalismus bei Gottesanbeterinnen ist ein Beispiel für einen extremen Geschlechterkonflikt."
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