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Archäologie: Grab einer Maya-Königin entdeckt?

Ein internationales Archäologenteam unter der Leitung von David Freidel hat in Waka, einem ehemaligen Maya-Zentrum in Nordguatemala, vermutlich das Grab einer weiblichen Herrscherin entdeckt. Die gewölbte Grabkammer, die sich innerhalb des Palastes befand, war mit über 2400 archäologischen Beigaben gefüllt. Eine erste Untersuchung der Gefäße deutet darauf hin, dass die Bestattung aus der Späten Klassik – zwischen 650 und 750 n. Chr. – stammt. Dass es sich bei der Bestatteten um eine Königin oder Herrscherin der Maya handelt, schließen Freidel und sein Team aus einem Jade-Helm und einem geschliffenen Edelstein, der vermutlich einst Teil des königlichen Kopfschmuckes war.

Ungewöhnlich ist die Entdeckung von Stacheln eines Rochen im Beckenbereich der Frau, die nach bisheriger Lehrmeinung eher männlichen Herrschern zugedacht wurden. Doch die Archäologen werden durch weitere Funde in Waka bestärkt: Hieroglyphen an einer Stelle des Palastes weisen ebenfalls auf eine Königin hin, die einst den Staat regierte. Der kanadische Archäologe David Lee folgert aus dem ungewöhnlichen Königinnen-Grab, dass es vielleicht auch schon vor über tausend Jahren während der Maya-Hochkultur einen Tausch der Geschlechterrollen gegeben haben könnte.

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