Direkt zum Inhalt

Pharmakologie: Grapefruitsaft behindert Medikamentenaufnahme

Grapefruitsaft beeinflusst Medikamentenaufnahme
Grapefruitsaft verhindert bei bestimmten Medikamenten, dass die gesamte Dosis vom Körper aufgenommen wird. Teilweise verlieren die Arzneimittel sogar komplett ihre Wirksamkeit, hat ein kanadischer Wissenschaftler herausgefunden.

Die Versuchspersonen von David Bailey von der University of Western Ontario in London hatten das Antiallergikum Fexofenadin mit einem Glas Grapefruitsaft eingenommen. Dabei halbierte sich im Vergleich zur Kontrolle die Wirkstoffaufnahme. Wie weitere Untersuchungen zeigten, blockierte der in den Früchten enthaltene Bitterstoff Naringin das Protein OATP1A2, das Stoffe aus dem Darm ins Blut transportiert.

Bereits 1991 hatte die Arbeitsgruppe von Bailey entdeckt, dass Grapefruitsaft die Aufnahme des Blutdrucksenkers Felodipin in schädlichem Maße steigern kann: Bestimmte Duftstoffe der Frucht sättigen im Darm das Enzym CYP3A, das normalerweise eingenommene Medikamente abbaut. Dadurch reichern sich diese in zu hoher Konzentration im Blut an. Mittlerweile sind mehr als 40 Arzneiwirkstoffe bekannt, darunter auch Krebsmedikamente, Beta-Blocker und mehrere Antibiotika, bei denen Grapefruitsaft zu einer veränderten Aufnahme führt. (sc)
  • Quellen
Bailey, D. G.: Grapefruit: A food that potently impairs intestinal drug metabolism and uptake transport clinically. 236th National Meeting of the American Chemical Society, Philadelphia, 17.-21.8.2008.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.