Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Grenzgänger oder "Der Hund" im Süden
Anfang Februar liegt wieder der Fokus auf den helleren Objekten des Nachthimmels, denn am 4. ist Vollmond mit dem zweitkleinsten scheinbaren Durchmesser des Jahres. Der Erdtrabant steht dabei nicht weit von Jupiter im Sternbild Löwe. Er nimmt dann bis Mitte Februar weiter ab und geht am 13. Februar frühmorgens gegen 04:20 Uhr MEZ als Sichel zusammen mit Saturn im Südosten auf.
Von den Asteroiden ist im Moment (3) Juno gut zu sehen. Sie befindet sich im Sternbild Wasserschlange und sollte mit einer Helligkeit von 8,3 mag schon mit kleinen Teleskopen zu sehen sein. Sie befindet sich unterhalb des Sternbilds Krebs am Schwanz der Schlange. Die Position verändert sich in einigen Tagen nicht sehr, da der Asteroid langsam am Himmel unterwegs ist. Seine Geschwindigkeit beträgt nur etwas mehr als eine halbe Bogensekunde pro Minute am Nachthimmel.
Im Norden im Sternbild Giraffe, passend zur Jahreszeit in der Nähe des Polarsterns, gibt es für Beobachter mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop einige interessante Objekte zu entdecken. "Kemble 1" ist eine lange auffällige Kettenformation aus Sternen, die sich mitten in dem unscheinbaren Sternbild über mehr als zwei Grad erstreckt, perfekt für die Beobachtung im Fernglas. IC 342 ist eine flächige Spiralgalaxie, die am besten mit einer kleinen Vergrößerung beobachtet werden sollte. Der Mond ist hier zwar weiter weg, wird aber trotzdem mit seinem hellen Schein stören. Etwas tiefer, näher zum Sternbild Perseus, ist NGC 1528 zu finden, ein schöner kleiner Sternhaufen.
Tief im Süden stehen zur Zeit das Sternbild Großer Hund und der nördliche Teil des Schiffhecks (lateinisch: Puppis). Hier finden sich einige Objekte, die sich schwer oder in unseren Breiten nur selten beobachten lassen. Gerade hierin liegt jedoch die sportliche Herausforderung für uns Beobachter. Der Sternhaufen Messier 41 ist noch recht einfach mit kleinen Optiken zu sehen. Er befindet sich mitten im Großen Hund unterhalb des hellen Sirius, dem hellsten Stern am gesamten Firmament. Etwas tiefer findet man direkt links von "Wezen" (Delta CMa) den Sternhaufen NGC 2354.
Geht man noch etwa acht Grad nach links und etwas höher, kommt man am Sternhaufen Messier 93 an. Weiter südlich unter "Aludra" (Eta CMa) steht eine Sternformation namens Cr140. Sie erinnert ein wenig an den bekannten Kleiderbügelhaufen am Sommerhimmel. Wer von seinem Beobachtungsplatz aus absolut freie Sicht auf den Südhorizont und den sehr dunklen Himmel hat, kann versuchen, die sehr unterschiedlichen Sternhaufen NGC 2546, NGC 2477 und NGC 2451 zu sehen. Alle drei befinden sich im Sternbild Schiffsheck und stehen kurz nach Mitternacht mit zwei bis drei Grad auf ihrer höchsten Position über dem Horizont.
Für alle, die nicht nicht so tief schauen möchten oder können, gibt es noch einen anderen Grenzgänger. Der hellste Stern, Sirius, ist tatsächlich ein Doppelstern. Er wird begleitet von einem viel leuchtschwächeren Weißen Zwerg, Sirius B. Dieser ist nur etwa so groß wie die Erde, aber extrem heiß. Sirius B umkreist den Hauptstern mit einer Periode von rund 50 Jahren. Derzeit wird der Abstand der beiden zueinander größer und erreicht im Jahr 2025 sein Maximum. Sirius steht zu dieser Jahreszeit perfekt am Himmel, um seinen lichtschwachen Begleiter ausfindig zu machen.
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