Kuriose Verletzungen: Grill-Gefahr aus der Drahtbürste
Ein schlecht geputzter Grill ist nicht nur unappetitlich, sondern wohl auch der Gesundheit nicht eben zuträglich. Doch auch ein blitzsauberer Grillrost hat seine Tücken. Nach einer Erhebung von Tiffany Baugh und zwei ihrer Kollegen von der University of Missouri bergen nämlich Drahtbürsten, genauer gesagt deren ausgefallene Borsten, ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko. Nach ihrer Hochrechnung besuchten in den USA zwischen 2002 und 2014 mindestens etwa 1500 Menschen die Notaufnahme eines Krankenhauses, weil sie in Mund oder Rachen Verletzungen durch solche Drahtstücke davongetragen hatten.
Ursache des Problems sind einzelne Borsten, die sich beim Schrubben von der Bürste lösen und im Grillrost verhaken. Diese spitzen Metallteile können dann beim nächsten Barbecue ins Grillgut gelangen und arglose Esser erheblich verletzen. Klingt weit hergeholt, aber wie die Untersuchung von Baugh zeigt, passiert das tatsächlich – und zwar vermutlich gar nicht so selten. Die verzeichneten etwa 1500 Fälle sind für den Zeitraum von zwölf Jahren sind zwar keine so große Zahl, doch die verwendeten Daten sind keineswegs vollständig, wie die Arbeitsgruppe bei der Diskussion des Befunds anmerkt.
Dazu nämlich ist die Datenbasis zu eingeschränkt. Die Zahlen entstammen dem National Electronic Injury Surveillance System (NEISS), in dem die Notaufnahmen ausgewählter Krankenhäuser Verletzungen durch Gebrauchsgegenstände verzeichnen. Dabei fallen die meisten Drahtunfälle durchs Raster: Jene Fälle, die außerhalb der Klinik, zum Beispiel bei niedergelassenen Medizinern, behandelt werden, fallen ebenso heraus wie Verletzungen, die erst später oder gar nicht versorgt werden. Deswegen vermutet die Arbeitsgruppe, dass die allermeisten derartigen Vorfälle nicht erfasst werden. Wie groß die Bedrohung durch Drahtbürsten wirklich ist, bleibt also weiter im Dunkeln.
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