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News: Grönland-Meteorit dürfte in der Atmosphäre explodiert sein

Nach neuestem Stand der Untersuchungen dürfte Anfang Dezember vergangenen Jahres doch kein Meteorit in Grönland eingeschlagen haben. Vermutlich ist der Himmelskörper bereits in mehreren Kilometern Höhe explodiert.
Wie die Zeitschrift Star Observer am Dienstag in einer Aussendung berichtet, spreche derzeit alles dafür, daß der Himmelskörper noch in der Atmosphäre explodiert ist. Ursprünglich war von einem Meteoriteneinschlag am 9. Dezember 1997 an der Südspitze Grönlands ausgegangen worden, der die Sprengkraft eines Vielfachen der Atombombe von Hiroshima gehabt haben soll.

Grund für die revidierte Ansicht sei unter anderem die Tatsache, daß zwar Beben aus dieser Region registriert wurden, jedoch nicht in der Intensität, wie es nach einem Einschlag eigentlich der Fall sein müßte. Auch habe man bis jetzt keinen Hinweis für einen Einschlag gefunden. Der deutsche Astrophysiker und Chefredakteur von Star Observer: „Einige Wissenschaftler sind der Auffassung, daß sich der Meteorit bis auf 15 Kilometer der Erdoberfläche näherte und danach in einem gewaltigen Knall auflöste.“

Es stelle sich derzeit die Frage, ob eine nach dem Ereignis in Satellitenaufnahmen entdeckte riesige Wolke und der Meteorit überhaupt in einem direkten Zusammenhang stehen. Urspünglich glaubte man, daß die 100 Kilometer breite und zwölf Kilometer hohe Wolke durch den Einschlag entstanden ist. Im Film einer Überwachungskamera eines Parkplatzes war in jener Nacht auch ein greller Lichtblitz zu sehen.

Forscher glauben laut Star Observer, daß es sich bei dem Meteoriten um ein Bruchstück des Kleinplaneten 3200 Phaethon handelte. Der Asteroid kreuzte am 21. November vergangenen Jahres die Erdbahn. Nur wenige Tage später (Anfang Dezember) erreichte die Erde diesen „Kreuzungspunkt“, und dabei dürfte sie dieses Bruchstück „eingefangen“ haben.

Siehe auch Spektrum Ticker vom 18.12.97:
„Was ist passiert im Staate Dänemark?“
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)

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