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News: Größter Ausbruch aller Zeiten

Im Weltall ist alles ein bißchen größer und geht heftiger vonstatten als in unserer vertrauten natürlichen Umgebung. Doch was sich in dem Galaxienhaufen MS0735.6+7421 im Sternbild Giraffe abspielt, ist selbst für astronomische Skalen gigantisch.
Das Sternbild Giraffe gehört für den Amateurastronomen sicherlich zu den uninteressantesten Regionen am Himmel – zeichnet es sich doch durch einen Mangel an hellen Sternen aus. Unweit des markanten "Großen Wagen" gelegen, sieht man mit bloßem Auge in diesem Himmelsareal schlicht nichts. Doch mit großen Fernrohren lassen sich dort äußerst dynamische Vorgänge beobachten.

Eines der lohnenden Objekte ist der Galaxienhaufen MS0735.6+7421. Rund 2,6 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt gruppieren sich dort Dutzende von Sternsystemen zusammen. Im Zentrum des Haufens befindet sich eine Galaxie, in der äußerst heftige Prozesse ablaufen. Mit Urgewalten werden dort riesige Materiewolken herausgeschleudert. Als Energiequelle wird ein extrem massereiches Schwarzes Loch vermutet – alle anderen bekannten Mechanismen wären viel zu schwach.

Ein neues Kompositbild, das aus drei in verschiedenen Wellenlängenbereichen aufgenommenen Bildern zusammengesetzt wurde, zeigt die gewaltige Dynamik. Das Weltraumteleskop Hubble erfasste im Optischen die Galaxien in diesem Haufen. Von ihrem hellsten Mitglied im Zentrum gehen zwei gewaltige Jets aus hochenergetischen Teilchen aus. Diese Materieauswürfe sind in der Radiokarte, die das Very Large Array erstellt hat, rot dargestellt. Die Jets drücken das heiße Gas, das den Raum zwischen den Galaxien erfüllt und im Röntgenbereich leuchtet (blau), zur Seite und formen auf diese Weise zwei gigantische Hohlräume. Aufgenommen wurde dieses Röntgenlicht vom Weltraumteleskop Chandra. Die Kombination aus optischem, Röntgen- und Radiobild illustriert eindrucksvoll die Kräfte, mit denen ein massereiches Schwarzes Loch seine Umgebung im Umkreis von vielen Hunderttausend Lichtjahren beeinflusst.

UR

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