News: Größtes assyrisches Privatarchiv entdeckt
Karen Radner, die die Texte edieren wird, konnte diese als ein Privatarchiv klassifizieren, das der hohe assyrische Würdenträger Schulmi-scharri anlegte. Diese mit Siegelabrollungen oder Stempelsiegeln versehenen Urkunden zeigen die Geschäftshandlungen von Schulmi-scharri. Er muß ein wichtiger Mann gewesen sein: Er kaufte und verkaufte Immobilien, Sklaven und andere Wirtschaftsgüter. Der Geschäftsmann war Mitglied der Leibwache des Königs Assurbanipal (669-629 v.Chr.) und basaß offenbar in der assyrischen Provinz, am Chaburfluß, eine eigene Residenz. Einige der Urkunden sind nicht nur mit Keilschrift geschrieben, sondern auch mit Vermerken in aramäischer Schrift und Sprache versehen.
Der zweite Fund, circa vierzig aramäsche Texte, sind Kurzfassungen von Urkunden, die wahrscheinlich auf Papyrus oder Leder geschrieben worden waren. Obwohl sie nur Kurzfassungen waren, sind sie gesiegelt. Die Texte dokumentieren ebenfalls geschäftliche Transaktionen. Texte in aramäischer Sprache sind bereits von andere Ausgrabungsorten bekannt – doch noch nie wurden so viele Texte gefunden wie in Tall Schech Hamad.
Die Bearbeitung und Auswertung des umfangreichen Materials wird in den nächsten zwei bis drei Jahren erfolgen.
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