Gastronomie: Große Gläser steigern den Weinkonsum
Große Gläser verleiten uns dazu, mehr Wein zu trinken – selbst dann, wenn die Weinmenge im Glas gleich bleibt. Das beobachteten nun Wissenschaftler von den Universitäten Cambridge und Bristol. Die Forscher tauschten über mehr als drei Monate hinweg die Weingläser in einem britischen Restaurant aus und beobachteten, ob sich die Veränderung auf das Trinkverhalten der Gäste auswirkte. Dazu bekamen diese im 14-tägigen Wechsel ihren Wein in einem Standard-300-Milliliter-Weinglas serviert, in anderen Wochen in einem 370-Milliliter- oder in einem 250-Milliliter-Weinglas.
Mit der Größe des Glases, so entdeckten die Wissenschaftler später bei der Auswertung der Daten, nahm tatsächlich auch der Weinkonsum der Lokalbesucher zu: Die 370-Milliliter-Kelche steigerten den Weinabsatz im Tagesschnitt um knapp zehn Prozent im Vergleich zu den Standardgläsern. Dieser Effekt kam stärker an der Restaurantbar zum Tragen als an den Tischen. Die kleineren Weingläser hatten dagegen keine Auswirkung auf das Trinkverhalten der Gäste.
Auch wenn die Weinmenge im Glas stets gleich bliebe, würden größere Behältnisse unsere Wahrnehmung der Füllmenge verändern, so die Erklärung von Studienautorin Rachel Pechey von der University of Cambridge. Das könnte uns dazu verleiten, schneller zu trinken und mehr zu bestellen. Einen ähnlichen Effekt haben größere Teller auf unser Essverhalten, wie Untersuchungen bereits in der Vergangenheit zeigten. Auch nichtalkoholische Getränke konsumieren wir aus größeren Gläsern verstärkt. Dass dies ebenso für Alkohol gilt, konnte man damals allerdings noch nicht belegen.
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