News: Große Klappe
Das Weibchen lauscht entrückt der volltönenden Serenade eines Engmaulfrosches, hoch oben in seiner Baumhöhle. Groß muss er sein, stark und gesund, sagt ihr seine überwältigend kraftvolle Stimme. Wenn sie wüsste...
Ein gefühlvolles Abendständchen hat schon so manche Dame verführt – war sie erst noch zögerlich oder ablehnend, ließ die melodische Stimme schließlich den Widerstand schmelzen und weckte bereitwillige Hingabe. Soweit die romantische Version, die nur eines deutlich machen soll: Es wirkt. Dieses Erfolgsrezept ist daher in der Tier- und Menschenwelt sehr verbreitet und wird ständig weiter perfektioniert.
Auch Metaphrynella sundana, ein Engmaulfrosch (Microhylidae) aus den Tieflandregenwäldern Borneos, betört die angebeteten Weibchen mit dieser Technik. Sein Ruf besteht aus einer einfachen Folge von "Bieps", die auf Froschdamen und Herpetologen ausgesprochen anziehend wirkt. Als geeigneten Platz für seine Darbietung wählt der Frosch eine kleine Baumhöhle, die meist mit etwas Wasser gefüllt ist und sonst als Kinderstube dient – und dies nicht etwa, weil es sich mit nassen Füßen besser quakt, sondern aus rein technischen Gründen: der besseren Akustik.
Denn das gerade einmal zwei Zentimeter kleine Amphib nutzt die Resonanzeigenschaften dieser Höhle, um seinen Ruf kräftig zu verstärken. Dabei geht er ganz geschickt vor: Ein paar Probe-Bieps in unterschiedlichen Tonhöhen verraten ihm, womit er die Resonanzfrequenz seines Domizils am besten trifft. Schallt seine Stimme nun laut durch den Wald, verkürzt der Frosch die Pausen zwischen den einzelnen Rufen und dehnt diese gleichzeitig länger aus.
Björn Lardner von der Lund University und Maklarin bin Lakim von Sabah Parks hatten ein Froschmännchen in eine mit Wasser gefüllte Plastikröhre gesetzt, um diesen Sangeskünsten auf die Spur zu kommen. Indem sie den Wasserstand der künstlichen Behausung langsam reduzierten, konnten sie beobachten, wie der Frosch seine Stimme nach und nach an die sich verändernden Umgebungsbedingungen anpasste.
Dabei senkte er seine Tonhöhe im Einklang mit dem fallenden Wasserspiegel um 115 Hertz, bis er offensichtlich den roten Faden verlor und wieder begann, gezielt mittels unterschiedlicher Tonhöhen die Resonanzfrequenz der Röhre herauszufinden. Aufnahmen quakender Frösche in Baumhöhlen zeigen ein ähnliches Muster, die kleinen Don Juans verfolgen also genau, welche tönende Wirkung sie erzeugen.
Und wozu die ganze Mühe? Mithilfe des natürlichen Verstärkers kann der Frosch den Schalldruck seines Rufes um 10 bis 15 Dezibel steigern – und damit die Reichweite seines Werbens deutlich erhöhen. Ganz abgesehen davon wirken die lauten, kraftvollen Rufe sehr attraktiv auf Weibchen. Und solange sie dann beim tatsächlichen Rendezvous nicht enttäuscht wieder verschwindet, weil sie hinter der großen Stimme etwas mehr erwartet hat, war das gefühlvolle Abendständchen ja wieder einmal erfolgreich.
Auch Metaphrynella sundana, ein Engmaulfrosch (Microhylidae) aus den Tieflandregenwäldern Borneos, betört die angebeteten Weibchen mit dieser Technik. Sein Ruf besteht aus einer einfachen Folge von "Bieps", die auf Froschdamen und Herpetologen ausgesprochen anziehend wirkt. Als geeigneten Platz für seine Darbietung wählt der Frosch eine kleine Baumhöhle, die meist mit etwas Wasser gefüllt ist und sonst als Kinderstube dient – und dies nicht etwa, weil es sich mit nassen Füßen besser quakt, sondern aus rein technischen Gründen: der besseren Akustik.
Denn das gerade einmal zwei Zentimeter kleine Amphib nutzt die Resonanzeigenschaften dieser Höhle, um seinen Ruf kräftig zu verstärken. Dabei geht er ganz geschickt vor: Ein paar Probe-Bieps in unterschiedlichen Tonhöhen verraten ihm, womit er die Resonanzfrequenz seines Domizils am besten trifft. Schallt seine Stimme nun laut durch den Wald, verkürzt der Frosch die Pausen zwischen den einzelnen Rufen und dehnt diese gleichzeitig länger aus.
Björn Lardner von der Lund University und Maklarin bin Lakim von Sabah Parks hatten ein Froschmännchen in eine mit Wasser gefüllte Plastikröhre gesetzt, um diesen Sangeskünsten auf die Spur zu kommen. Indem sie den Wasserstand der künstlichen Behausung langsam reduzierten, konnten sie beobachten, wie der Frosch seine Stimme nach und nach an die sich verändernden Umgebungsbedingungen anpasste.
Dabei senkte er seine Tonhöhe im Einklang mit dem fallenden Wasserspiegel um 115 Hertz, bis er offensichtlich den roten Faden verlor und wieder begann, gezielt mittels unterschiedlicher Tonhöhen die Resonanzfrequenz der Röhre herauszufinden. Aufnahmen quakender Frösche in Baumhöhlen zeigen ein ähnliches Muster, die kleinen Don Juans verfolgen also genau, welche tönende Wirkung sie erzeugen.
Und wozu die ganze Mühe? Mithilfe des natürlichen Verstärkers kann der Frosch den Schalldruck seines Rufes um 10 bis 15 Dezibel steigern – und damit die Reichweite seines Werbens deutlich erhöhen. Ganz abgesehen davon wirken die lauten, kraftvollen Rufe sehr attraktiv auf Weibchen. Und solange sie dann beim tatsächlichen Rendezvous nicht enttäuscht wieder verschwindet, weil sie hinter der großen Stimme etwas mehr erwartet hat, war das gefühlvolle Abendständchen ja wieder einmal erfolgreich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.