Direkt zum Inhalt

News: Große Männer haben mehr Erfolg bei Frauen

Frauen sind wählerisch, wenn es um den Vater ihrer Kinder geht. Und anscheinend bevorzugen sie dabei große Männer mehr als kleinere. Laut einer britisch-polnischen Studie jedenfalls sind Väter - ob verheiratet oder nicht - im Durchschnitt um drei Zentimeter größer als kinderlos gebliebene Männer.
"Große Männer kriegen die Mädchen: Jetzt ist es offiziell", verkündete die Nature-Redaktion in ihrer Pressemitteilung für die Ausgabe vom 13. Januar 2000. Offenbar hätten nämlich laut einer Untersuchung an 4 419 polnischen Männern größer Gewachsene auch einen größeren Fortpflanzungserfolg. – Und dazu ist die Zuneigung des weiblichen Geschlechts ja notwendig.

Das Autorenteam um den Anthropologen Robin I. M. Dunbar von der University of Liverpool und B. Pawlowski von der Polish Academy of Sciences fügt in seinem Bericht vergleichsweise trocken hinzu: "Sexuelle Selektion ist ein gut etablierter evolutionärer Prozeß, der auf der Bevorzugung bestimmter Merkmale in einem Geschlecht durch Angehörige des anderen Geschlechts basiert." Beim Menschen hätte man bisher Haarwuchs und Gesichtsschnitt als solche Merkmale untersucht.

Doch ein "kleiner Unterschied" von drei Zentimetern Körpergröße ist offenbar ebenfalls ein solches Merkmal. Die Experten erläutern: "Wir demonstrieren, daß größere Männer in der Reproduktion erfolgreicher als kleinere Männer sind. Das spricht für eine aktive Selektion der Frauen bei der Körpergröße ihrer männlichen Partner."

Die Experten hatten die Daten von 4 419 gesunden Männern im Alter zwischen 25 und 60 Jahren – verheiratet und unverheiratet – aus der Gegend um Breslau analysiert, die sich zwischen 1983 und 1989 zur damals vorgeschriebenen Reihenuntersuchung begeben hatten. Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von 172 Zentimetern waren jene Männer, die zumindest ein Kind hatten, um durchschnittlich rund drei Zentimeter größer als jene ohne eigenen Nachwuchs. Und Junggesellen waren generell etwas kleiner als Verheiratete.

Die im Geheimen ablaufenden Präferenzen der Frauen bei der Wahl ihrer Partner sind aber auch noch an einem anderen von den Wissenschaftern aufgedeckten Faktum abzulesen: Wenn Männermangel vorhanden ist, schauen sie offenbar schon viel weniger auf die Größe ihres Partners. Denn laut der Experten gab es bei den Männern, die in den dreißiger Jahren geboren worden waren, keine Unterschiede bezüglich Körpergröße und Nachkommenschaft. Diese haben den 'Heiratsmarkt' bald nach dem Zweiten Weltkrieg betreten, und da gab es einen starken Männermangel. Das ließ sich auch statistisch leicht nachweisen: Um Breslau hatte die Relation zwischen Frauen und Männern nach dem Zweiten Weltkrieg 114,3 zu 100 betragen. In den darauffolgenden Jahrzehnten war sie auf 104-105 zu 100 gesunken.

Siehe auch

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.