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Sommerloch heute: Große Teller - große Portionen

Eis essen
Die Größe von Geschirr und Essbesteck beeinflusst, wie viel wir essen. So nehmen sich Menschen mit einer großen Schüssel und einem großen Löffel deutlich mehr Eiscreme als jene mit kleinem Gefäß und Besteck.

Ernährungswissenschaftler der Universität in Illinois luden zu einem Eisgelage unter Kollegen ein. Das Forscherteam um Brian Wansink ließ dabei die Mitarbeiter wählen, welche Eisschüsseln sie benutzen wollten – Gefäße, in die etwa ein halbes Kilogramm hineinpasste oder Schüsseln für die doppelte Menge. Das Eis schaufelten sich die 58 Kollegen selber auf – auch hier hatten sie die Wahl, verschieden große Eisportionierer zu Hilfe zu nehmen. Jene Schleckermäuler, die zu der größeren Schüssel griffen, nahmen sich 31 Prozent mehr Eis als ihre Nachbarn mit dem kleinen Gefäß, so Wansink. Die Forscher beobachteten auch, dass sich bei den Kollegen mit größeren Eisportionierern 14,5 Prozent mehr Creme in der Schüssel befand.

"Nehmen Sie keine großen Teller, benutzen Sie kleine, vermutlich werden Sie dann weniger darauf tun"
(Luann Daggett)
"In der kleinen Schüssel können die Eiskugeln wie ein angemessener Nachmittagssnack wirken, während die Speise in dem größeren Behälter zu wenig scheint", erklärt Wansink. "Nehmen Sie daher keine großen Teller, benutzen Sie kleine, vermutlich werden Sie dann weniger darauf tun. Das ist ein Tipp, den wir Patienten geben, die ihr Gewicht kontrollieren möchten", verrät Luann Daggett, Forscherin an der Universität von Southern Mississippi.

Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Ein besonders großer Teller kann auch bewirken, dass Menschen, die sonst wenig essen, verstärkt zulangen und konsumieren. " Es gibt eine Menge Leute – seien es Ältere, Eltern von pingeligen Essern oder Kranke –, wo sich die Frage stellt: Wie bekomme ich jemanden dazu, mehr zu essen?", betont Wansink.

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