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Alexander der Große: Großer Feldherr auf kleinem Stein

Porträt Alexanders des Großen
Das markante Kinn, die gerade Nase und das volle Haar mit dem Diadem lassen ihn sogleich erkennen: Alexander den Großen. Ein Künstler bannte die charakteristischen Züge des Herrschers auf einen Schmuckstein, der gerade mal einen Zentimeter lang und einen halben Zentimeter breit ist. Gefunden wurde das Miniatur-Porträt jetzt in Tel Dor an Israels Westküste und damit am südwestlichen Rand von Alexanders Reich, das sich im 4. Jahrhundert v. Chr. von Griechenland bis nach Indien erstreckte.

Eine so hochwertige Arbeit stammt wahrscheinlich aus einer der Metropolen der damaligen Zeit – Alexandria vielleicht. Doch auch in Tel Dor gab es eine wohlhabende Oberschicht, die sich solche Stücke leisten konnte, wie Ayelet Gilboa von der University of Haifa und Ilan Sharon von der Hebrew University of Jerusalem mit ihrem Fund bewiesen haben.

Porträt des Herrschers | Der Schmuckstein mit dem Bild Alexander des Großen ist gerade mal einen Zentimeter lang. Dennoch sind die markanten Züge, die Schönheit und Jugend verkörpern sollen, klar zu erkennen.
Das Porträt auf dem Stein ist eines von wenigen, das während einer Ausgrabung entdeckt wurde. Bei den meisten Bildern Alexanders des Großen, die mittlerweile auf Museen in der ganzen Welt verteilt sind, ist der Ursprung unbekannt. Alexander war wahrscheinlich der erste griechische Herrscher, der sich auf zahlreichen Kunstwerken verewigen ließ und damit selbst den Kult um seine Person schuf. Sein Gesicht sollte dabei stets die Ideale von Schönheit und Jugend verkörpern. Er wollte als Held in die Geschichte eingehen.

Alexander durchquerte Tel Dor im Jahr 332 v. Chr., als er von seinem Feldzug durch Persien zurückkehrte und weiter nach Ägypten vorrückte. Als der Eroberer knapp zehn Jahre später starb, blieb die Küstenstadt ein Zentrum der hellenistischen Welt in Israel, bis sie um 100 v. Chr. an die Hasmonäer und später an die Römer fiel.

Lisa Leander

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