Mecklenburg-Vorpommern: Großer Münzschatz war auf freier Flur versteckt
Es waren keine Maiskolben, die Archäologen jüngst auf einem Acker nahe des kleinen Dorfes Weltzin einsammelten, sondern zirka 280 Münzen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert – und damit einer der größten Hortfunde, die bislang in Mecklenburg-Vorpommern gehoben wurden.
Bereits im Frühjahr hatte Sebastian John, der als freiwilliger Helfer für das Landesamt für Denkmalpflege und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern tätig ist, an dieser Stelle etwa 140 Münzen gefunden. Doch um die Entdeckung vor Raubgräbern zu schützen, hielt man sie bis zur Maisernte geheim. Auf dem nun besser zugänglichen Acker machten sich 20 ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger mit Metalldetektoren daran, weitere Geldstücke aufzuspüren. Und sie wurden fündig: Zirka 140 Münzen konnten aufgelesen werden, die der Pflug über die Jahre hinweg aus dem ursprünglichen Versteck in das Feld verschleppt hatte.
Unter den insgesamt etwa 280 Geldstücken, die ehemals in einem Tongefäß im Erdreich vergraben wurden, finden sich auch einige 35 Millimeter große Silbertaler. Ihre Prägungen sind noch gut zu lesen: "Einige Exoten sind dabei, zum Beispiel aus den Niederlanden, Dänemark und Norwegen – aber die Mehrzahl der Münzen stammt aus dem pommerschen und norddeutschen Raum", berichtet Landesamtsarchäologe Michael Schirren. "Das übrige Kleingeld ist auf Grund der Materialmischung grün angelaufen und muss erst noch gereinigt werden."
Ein solcher Verwahrfund ist ungewöhnlich für den ländlichen Raum – Vergleichbares ist sonst nur aus Städten oder Kirchen bekannt. Die Forscher können nur vermuten, ob es ein Ritter, ein Gutsherr oder ein Pfarrer war, der seinen Reichtum an diesem Ort vergrub. "Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) war der pommersche Raum Durchzugsgebiet für Dänen und Schweden, die hier eine Spur geplünderter und zerstörter Dörfer hinter sich ließen", erklärt Schirren. "Die Silbertaler und übrigen Münzen könnten also auch die Beute von Söldnern gewesen sein. Doch wer auch immer es war, wieder ausgraben konnte er sie nicht."
Taler wurden erstmals 1484 in Form des Tiroler Guldiner geprägt. Diese Silbermünzen waren größer und schwerer als der goldene Gulden, da sie den gleichen Wert besitzen sollten. Im Jahr 1559 wurde der Taler mit einem einheitlichen Silbergewicht von 28,6 Gramm zur deutsch-römischen Reichsmünze erklärt. (dk)
Bereits im Frühjahr hatte Sebastian John, der als freiwilliger Helfer für das Landesamt für Denkmalpflege und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern tätig ist, an dieser Stelle etwa 140 Münzen gefunden. Doch um die Entdeckung vor Raubgräbern zu schützen, hielt man sie bis zur Maisernte geheim. Auf dem nun besser zugänglichen Acker machten sich 20 ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger mit Metalldetektoren daran, weitere Geldstücke aufzuspüren. Und sie wurden fündig: Zirka 140 Münzen konnten aufgelesen werden, die der Pflug über die Jahre hinweg aus dem ursprünglichen Versteck in das Feld verschleppt hatte.
Unter den insgesamt etwa 280 Geldstücken, die ehemals in einem Tongefäß im Erdreich vergraben wurden, finden sich auch einige 35 Millimeter große Silbertaler. Ihre Prägungen sind noch gut zu lesen: "Einige Exoten sind dabei, zum Beispiel aus den Niederlanden, Dänemark und Norwegen – aber die Mehrzahl der Münzen stammt aus dem pommerschen und norddeutschen Raum", berichtet Landesamtsarchäologe Michael Schirren. "Das übrige Kleingeld ist auf Grund der Materialmischung grün angelaufen und muss erst noch gereinigt werden."
Ein solcher Verwahrfund ist ungewöhnlich für den ländlichen Raum – Vergleichbares ist sonst nur aus Städten oder Kirchen bekannt. Die Forscher können nur vermuten, ob es ein Ritter, ein Gutsherr oder ein Pfarrer war, der seinen Reichtum an diesem Ort vergrub. "Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) war der pommersche Raum Durchzugsgebiet für Dänen und Schweden, die hier eine Spur geplünderter und zerstörter Dörfer hinter sich ließen", erklärt Schirren. "Die Silbertaler und übrigen Münzen könnten also auch die Beute von Söldnern gewesen sein. Doch wer auch immer es war, wieder ausgraben konnte er sie nicht."
Taler wurden erstmals 1484 in Form des Tiroler Guldiner geprägt. Diese Silbermünzen waren größer und schwerer als der goldene Gulden, da sie den gleichen Wert besitzen sollten. Im Jahr 1559 wurde der Taler mit einem einheitlichen Silbergewicht von 28,6 Gramm zur deutsch-römischen Reichsmünze erklärt. (dk)
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