Planetologie: Großer Schaden durch kleine Meteoriten
Mikrometeoriten lösten auf Erde und Mars einen Klimaschock aus, schreibt ein Team um den Geowissenschaftler Richard Court. Die Wissenschaftler vom Imperial College in London bestimmten, wie viel Schwefeldioxid während des Großen Bombardements vor etwa vier Milliarden Jahren in die Atmosphäre getragen wurde. Als Großes Bombardement bezeichnen Planetologen eine Epoche, in der binnen 100 Millionen Jahren zahlreiche Brocken mit bis zu 50 Kilometer Durchmesser auf Monde und Planeten des inneren Sonnensystems stürzten. Doch nicht nur die riesigen Brocken richteten enormen Schaden an, entdeckten die britischen Forscher: Auch Krümel konnten die Erde gravierend verändern – ihre Gesamtmasse machte es.
Mit Wasser formt Schwefeldioxid Aerosole, die Sonnenlicht reflektieren – der Planet kühlte sich dadurch ab. Laut Court und Kollegen entspricht der Effekt etwa einem Ausbruch des Pinatubo im Jahr, und das über 100 Millionen Jahre lang. Die Aschewolken von dessen Ausbruch im Jahr 1991 hatten zehn Prozent des Sonnenlichts abgehalten und die Erde um ein halbes Grad abgekühlt.
Auch der Mars bekam diesen Effekt zu spüren, möglicherweise mit noch dramatischeren Folgen: Von vornherein weiter von der Sonne entfernt, könnte der Schwefeldioxidschlag gegen sein Klima zum Eishaus beigetragen haben, das wir heute dort noch vorfinden. (lf)
Denn die etwa sandkorngroßen Fragmente aus dem Asteroidengürtel trugen eine zerstörerische Fracht in sich. In einem Ofen erhitzten die Forscher solche Mikrometeoriten schlagartig auf etwa 1000 Grad Celsius und maßen die frei werdenden Zersetzungsprodukte. Dabei fanden sie unter anderem Schwefeldioxid: Etwa 20 Millionen Tonnen der übel riechenden Verbindung sollen die Meteoriten beim Verglühen in der Atmosphäre freigesetzt haben – jährlich.
Mit Wasser formt Schwefeldioxid Aerosole, die Sonnenlicht reflektieren – der Planet kühlte sich dadurch ab. Laut Court und Kollegen entspricht der Effekt etwa einem Ausbruch des Pinatubo im Jahr, und das über 100 Millionen Jahre lang. Die Aschewolken von dessen Ausbruch im Jahr 1991 hatten zehn Prozent des Sonnenlichts abgehalten und die Erde um ein halbes Grad abgekühlt.
Auch der Mars bekam diesen Effekt zu spüren, möglicherweise mit noch dramatischeren Folgen: Von vornherein weiter von der Sonne entfernt, könnte der Schwefeldioxidschlag gegen sein Klima zum Eishaus beigetragen haben, das wir heute dort noch vorfinden. (lf)
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