Dinosaurier: Gurren statt Röhren
Welche Laute die vielen Dinosaurierarten produzierten, wird sich wohl nie ganz klären lassen, denn aus den Fossilien lässt es sich nur schwer ablesen. Die heute noch existierenden Dinosauriernachfahren sind vor allem für einen Typus Lautäußerung berühmt, das Zwitschern. Im Vogelreich finden sich daneben weitere Techniken. So kennt man etwa von Taube oder Strauß die Lautproduktion mit geschlossenem Schnabel, das Gurren. Der Klang wird dabei vornehmlich durch die Seiten des Halses abgeben, der Kehlsack weitet sich.
Und vor allem: Nicht nur bei Taube oder Strauß tritt das Verhalten auf, sondern auch bei zahlreichen anderen nahen und fernen Dinosaurierverwandten. Aus dieser Tatsache schließen nun Forscher um Tobias Riede von der privaten Midwestern University in Illinois, dass Dinosaurier sehr wahrscheinlich über jenen Modus der Klangerzeugung verfügten.
Die Forscher haben dazu ermittelt, bei welchen Tiergruppen im Stammbaum der Arten das Merkmal vorhanden ist – bei den Vögeln dürfte der Studie zufolge insgesamt mindestens 16-mal unabhängig voneinander diese Technik der Lautproduktion entstanden sein. Sie findet sich ebenso bei Krokodilen, die mit den Vögeln zu den heute noch lebenden Vertretern der Archosaurier gehören, zu denen man auch die Dinosaurier zählt. Das macht es nach Meinung der Autoren wahrscheinlich, dass mindestens einige Arten der berühmten Echsen auf solche Weise Laute produzierten.
Bei Vögeln wird das Gurren überwiegend zur Partnersuche eingesetzt. In der Regel werden dabei dumpfe, tiefe Töne hervorgebracht. Zudem scheint die Technik an eine körperliche Mindestgröße gekoppelt zu sein. Kleine Singvögel etwa beherrschen es nicht, doch gerade für die Giganten unter den Dinosauriern könnte es ein probates Mittel gewesen sein, um paarungswillige Artgenossen auf sich aufmerksam zu machen.
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