UV-aktiviertes Pflaster: Gut dosiertes Koffein für Frühchen
Injektionsnadeln haben den Vorteil, Wirkstoffe direkt an einen gewünschten Ort zu bringen, allerdings lassen sich so Wirkstoffe nur schwer kontinuierlich abgeben und nur selten völlig stressfrei. Abhilfe könnten Hautpflaster schaffen, die jetzt Wissenschaftler der Schweizer EMPA entwickelt haben. Ihr Material gibt einen Wirkstoff kontinuierlich an die Haut ab, nachdem er mit ultraviolettem Licht bestrahlt wurde. Das Verfahren könnte laut den Forschern um Katrin Schöller in der sanften Behandlung von Frühgeborenen eingesetzt werden. Den Kindern wird im Brutkasten nach gängiger Praxis eine geringe Menge Koffein verabreicht, um Atemaussetzer zu verhindern.
Das Pflaster, das die Materialforscher gemeinsam mit Medizinern entwickeln, baut auf der Lichtempfindlichkeit von so genannten Spiropyranen auf, die bei Bestrahlung die Durchlässigkeit des Materials verändern. Deren Wirkung haben die Wissenschaftler so eingestellt, dass sie nur bei UV-Licht auftritt und sich folglich über Lampen steuern lässt. Die Veränderung hält über einige Stunden an, dadurch soll eine gleichmäßigere Abgabe des Koffeins gewährleistet werden, als es bei einer Spritze der Fall wäre.
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