"The Journal of Brief Ideas": Gute Ideen in 200 Wörtern
Im neu gegründeten "Journal of Brief Ideas" können Wissenschaftler ihre Ideen öffentlich machen – nach Art eines ultrakurzen Fachaufsatzes, in zitierfähiger Form und von allen kostenfrei einsehbar. Wesentliche Bedingung: Der Beitrag darf nicht mehr als 200 Wörter umfassen.
Mit dem Onlinejournal möchte das Gründerteam um den Wissenschaftskommunikator David Harris einen verbreiteten Missstand beheben: Gute, aber halbgare Ideen kann man in der Wissenschaft höchstens im vertrauten Gespräch austauschen. "Gute Wissenschaftler haben viel mehr Ideen, als sie Verwendung dafür haben", erklärt Harris. Und es wäre besser, wenn diese die Runde machten und einem Fachkollegen den entscheidenden Impuls zu einem neuen Projekt geben oder für die Nachwelt festhalten, wem ein Gedanke zuerst gekommen ist.
Anders als die meisten Fachmagazine werden Beiträge im "Journal of Brief Ideas" nicht vor der Veröffentlichung von Fachleuten begutachtet. Stattdessen können Leser für gute Ideen einen Daumen nach oben verteilen. Das Redaktionsteam behält sich zudem vor, unangemessene und wissenschaftlich uninteressante Beiträge wieder zu löschen. Jeder Eintrag enthält außerdem eine eigene DOI, die das Auffinden des Textes ermöglicht. Damit können die Beiträge in Diskussionen an anderen Orten direkt verlinkt und zitiert werden.
Ob das "Journal of Brief Ideas" damit das Rüstzeug mitbringt, zu einem Hort fruchtbarer Ideen zu werden, muss sich erst noch zeigen. Zumindest in seiner jetzigen Phase ist die Beitragssammlung noch übersichtlich genug für ein anregendes Durchstöbern – etwa nach den "Trending Topics".
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