Weinbau: Gute Zucht mit schlechter Rebe
Der Weiße Heunisch ist eine Traube von derart mangelhafter Qualität, dass sein Anbau sogar zeitweise verboten war. Trotzdem stellt er anscheinend die mütterliche Linie einer ganzen Anzahl hochwertiger Rebsorten, wie jetzt Christopher Howe von der University of Cambridge und Kollegen nachwiesen. Unter anderem erbten Chardonnay und Gamay Noir auf Grund dieser Abstammung wesentliche Charaktereigenschaften der Heunisch-Rebe.
Dass diese und viele weitere Rebsorten auf eine Vermischung der in Frankreich als Gouais Blanc bezeichneten Traube und Spätburgunder (Pinot Noir) zurückgehen, war bereits bekannt. In welcher Rollenverteilung die seinerzeit wahrscheinlich zufällige Kreuzung ablief, bestimmten nun die Forscher über Untersuchungen der Chloroplasten. Diese Zellorganellen werden bei Wein ausschließlich vom weiblichen Elternteil übernommen. Laut den Wissenschaftlern kommen bei ihnen dieselben charakteristischen DNA-Veränderungen vor, die auch der Weiße Heunisch zeigt. Daraus folgern sie, dass weibliche Pflanzen dieser Traube an der Kreuzung beteiligt gewesen sein müssen.
Howe und Kollegen zufolge bestimmt das Genom der Chloroplasten unter anderem die Kälteresistenz der Pflanzen sowie ihre Toleranz gegenüber Schimmelpilzgiften. Auch durch die Mitochondrien, die ebenfalls ausschließlich die weibliche Elternpflanze beisteuert, würden wichtige Eigenschaften der Rebe festgelegt.
Heutzutage wird der Weiße Heunisch, der schon im Mittelalter als minderwertiger "Bauernwein" galt, nur noch in Einzelfällen angebaut. Zur spontanen Vermischung mit Spätburgunder kam es vermutlich, als beide Rebsorten nah beieinander angebaut wurden. Auch der in Deutschland beliebte Riesling geht auf den Heunisch zurück. In diesem Fall stellte allerdings eine Variante des Traminers den anderen Kreuzungspartner. (jd)
Dass diese und viele weitere Rebsorten auf eine Vermischung der in Frankreich als Gouais Blanc bezeichneten Traube und Spätburgunder (Pinot Noir) zurückgehen, war bereits bekannt. In welcher Rollenverteilung die seinerzeit wahrscheinlich zufällige Kreuzung ablief, bestimmten nun die Forscher über Untersuchungen der Chloroplasten. Diese Zellorganellen werden bei Wein ausschließlich vom weiblichen Elternteil übernommen. Laut den Wissenschaftlern kommen bei ihnen dieselben charakteristischen DNA-Veränderungen vor, die auch der Weiße Heunisch zeigt. Daraus folgern sie, dass weibliche Pflanzen dieser Traube an der Kreuzung beteiligt gewesen sein müssen.
Howe und Kollegen zufolge bestimmt das Genom der Chloroplasten unter anderem die Kälteresistenz der Pflanzen sowie ihre Toleranz gegenüber Schimmelpilzgiften. Auch durch die Mitochondrien, die ebenfalls ausschließlich die weibliche Elternpflanze beisteuert, würden wichtige Eigenschaften der Rebe festgelegt.
Heutzutage wird der Weiße Heunisch, der schon im Mittelalter als minderwertiger "Bauernwein" galt, nur noch in Einzelfällen angebaut. Zur spontanen Vermischung mit Spätburgunder kam es vermutlich, als beide Rebsorten nah beieinander angebaut wurden. Auch der in Deutschland beliebte Riesling geht auf den Heunisch zurück. In diesem Fall stellte allerdings eine Variante des Traminers den anderen Kreuzungspartner. (jd)
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